Stadtbibliothek mit wechselvoller Geschichte

SALZBURG (rik). 70 Jahre hat sie bereits „auf dem Buckel“, aber von alt keine Spur! Ganz im Gegenteil: die Salzburger Stadtbibliothek zählt zu den modernsten Büchereien in ganz Österreich.
Stolz ist Helmut Windinger, Leiter der Salzburger Stadt-Bibliothek auf seine älteste Kundin: „Die Dame ist über 100 Jahre alt, kommt jede Woche mit einer Begleitperson, um sich mit neuem Lesestoff einzudecken. Und das bemerkenswerteste daran ist: sie liest immer noch ohne Brille!“
Nicht ganz so alt ist die Bücherei, seit April 1941 können dort Bücher kostenlos ausgeliehen werden. „Vollständig in Papier eingewickelt musste ein Buch abgeholt, aber auch wieder zurückgebracht werden damals. Eine derartige Regel gilt heutzutage natürlich nicht mehr“, erzählt Windinger. Das erste Grundverzeichnis aus dem Jahr 1941 über den Anfangsbestand der Stadtbücherei gibt es noch, der Bestand selbst wurde sehr bald, gleich nach Kriegsende komplett ersetzt. Bereits ab Mai 1945 gab es trotz zerbombter Bibliothek wieder Bücher zum Ausleihen.
Jahrzehntelang spielte sich die wechselvolle Geschichte der Stadtbibliothek im Schloss Mirabell ab, bevor 2009 die Kinder- und Hauptbücherei samt Mediathek in das neue Haus in der Neuen Mitte Lehen übersiedelte.
„Der Umzug hat sich sehr bewährt, vor allem die Kombination Bücher mit neuen Medien“, betont Windinger, der in der Leseförderung im weitesten Sinne die zentrale Aufgabe einer Bibliothek sieht.

Die Stadtbibliothek in Zahlen
Die Stadbibliothek verfügt derzeit über 170.000 Titel, davon rund 136.000 Bücher, der Rest sind elektronische Medien, sowie zusätzlich mehr als 10.000 digitale Medien, die sich jeder daheim am PC herunterladen kann. Mit einem Durchschnittswert beziffert stellt dieser Bestand einen Wert von mehr als 2 Mio. Euro dar. Für das Einbinden der Bücher wird derzeit pro Jahr eine Menge Schutzfolie verwendet: aneinandergereiht würde das eine Länge von etwa sieben Kilometern ausmachen. Seit der Übersiedlung nach Lehen hat sich die Bbliothek bei den Entlehnungen um 30 % gesteigert und erstmals die Millioenengrenze überschritten.