Tanzschulen in Salzburg

"Tanzkurse werden immer spontaner gebucht"

Walzer, Tango oder Salsa: In den Salzburger Tanzschulen werden die Kurse immer kurzfristiger gebucht. Pandemie und Teuerungen haben auch hier Spuren hinterlassen.

SALZBURG. Die Ballsaison – und diesmal ohne coronabedingte Einschränkungen – steht vor der Tür, dennoch seien es keine "rosigen Zeiten" für seine Tanzschule, wie Martin Luger, Inhaber der Tanzschule Luger in der Stadt Salzburg, betont.

Tanzschule an fünf Tagen geöffnet

Zuerst die Pandemie inklusive Lockdowns, jetzt die Teuerungen, das habe Spuren hinterlassen. "Die Auslastung in unserer Tanzschule liegt derzeit bei 35 Prozent. Vor der Pandemie hatten wir an sieben Tagen die Woche geöffnet, mittlerweile nur noch an fünf Tagen. Viele Menschen sind auch aufgrund der Teuerungen sehr zurückhaltend und unsicher, was die nächsten Monate bringen werden. Da wird dann zuerst bei Hobbys gespart", erklärt Luger.

Von den früheren Stammkunden sei seit den Lockdowns ein Teil weggebrochen. "Wir merken vor allem bei vielen älteren Menschen, die früher unsere Hauptzielgruppe waren, eine gewisse Zurückhaltung. Dafür kommen jetzt vermehrt Studenten zu uns, die einen der Grundkurse buchen. Da spürt man, dass die Lust auf Tanzen, auf Bewegung wieder groß ist", sagt Luger.

Kurse werden spontaner gebucht

Gebucht werden die Kurse jetzt aber sehr kurzfristig. "Oft rufen die Kunden erst zwei Tage vor Kursbeginn an und fragen, ob noch Plätze frei seien. Das hat sich im Gegensatz zu früher, wo die Kurse schon lange im Vorhinein gut gebucht waren, sehr geändert", schildert Luger. Rund 14 Kurse werden derzeit in der Tanzschule Luger pro Woche angeboten, der Großteil sind Paar-Kurse sowie ein Jugend-Kurs.

Gelernt wird in den Kursen das gesamte Potpourri an Standard- und lateinamerikanischen Tänzen: Walzer, Cha-Cha-Cha, Discofox, Rumba, Tango und Co.

Oft zu hohe Erwartungshaltung

Auch Privatstunden können gebucht werden, diese sind vor allem als Vorbereitungskurse für Hochzeiten sehr beliebt. "Nicht selten kommen Paare und wollen eine 15-minütige Choreographie oder in zwei Stunden den Abschlusstanz aus ‚Dirty Dancing’ inklusive der Hebefigur erlernen. Das funktioniert so natürlich nicht. Da kommen manche mit einer falschen, fast utopischen Erwartungshaltung, das muss man so ehrlich sagen", so der 41-Jährige.

Der dreifache Staatsmeister im Hip-Hop tanzt seit seinem sechsten Lebensjahr und stand mit neun Jahren zum ersten Mal auf der Bühne. Er ist überzeugt, dass jede und jeder tanzen lernen kann. "Solange man gehen kann, kann man auch tanzen. Tanzen ist gut für die Psyche und für die Körperhaltung, auch den sozialen Aspekt darf man nicht vergessen."

Salsa-Tanzen in Salzburg

Nicht nur die einzelnen Tanzschritte, sondern auch die Freude an der Bewegung und an der Musik wollen auch Claudia Furtner und Edwin Lasso-Torres vom "Salsa Studio" im Stadtteil Riedenburg vermitteln. "Man spürt richtig, wie sich Menschen vom Stress im Alltag lösen, mehr Lebensfreude und mehr Selbstbewusstsein entwickeln und sich dem Tanzen hingeben", sagt Lasso-Torres.

Mit der Nachfrage nach Tanzkursen in ihrem Studio sind die beiden derzeit "sehr zufrieden. Es sind zwar nicht mehr so viele Kunden wie vor der Pandemie, aber dennoch verzeichnen wir einen regen Zulauf. Vor allem die Kinderkurse werden immer mehr gefragt", schildern Furtner und Lasso-Torres.

Intensiv-Kurse sind gefragt

Gebucht wird aber auch hier spontaner. "Unsere Kunden entscheiden sich auch öfter für die Intensiv-Kurse am Wochenende gegenüber jenen Kursen, die ein halbes Jahr dauern. Und buchen diese dann oft erst zwei Tage vor Beginn", so Lasso-Torres. Am beliebtesten sind nach wie vor die Salsa-Kurse, gefolgt von Bachata. Auch Vorbereitungskurse für Hochzeiten sind gefragt. "Es gibt viele Anfragen von Paaren, die für ihre Hochzeit einen südamerikanischen Tanz lernen wollen", ergänzt Lasso-Torres.

Einen Bericht inklusive Bildergalerie zum Musical "Hair" könnt ihr hier lesen: