Sicher und kontaktlos
Unbekannte Ecken der Stadt virtuell entdecken
Christoph Koca hat sich etwas Raffiniertes ausgedacht: kontaktlose Stadtführungen. Der Austria-Guide bietet über die Volkshochschule "Online-Führungen" durch die Stadt an.
SALZBURG. Der 42-jährige Salzburger Christoph Koca will mit seinen Webinaren die Kultur und Geschichte transportieren. Die Möglichkeit, das Ganze online wahrzunehmen, bietet für den in Leopoldskron Aufgewachsenen einen klaren Vorteil: Sicherheit und kein unnötiges Risiko. "Ich biete bereits seit 2019 Präsenzführungen zu verschiedenen Themen für die VHS an. In der Zeit des Lockdowns kam dann die Anfrage, ob von meiner Seite nicht Interesse bestehe, Webinare abzuhalten. Da war ich gleich Feuer und Flamme für diese Idee. Aktuell sind diese Führungen nur über die VHS buchbar. Auch wenn die Salzburger überdurchschnittlich gut über ihre Stadt Bescheid wissen, so gibt es immer noch viel Neues und Unbekanntes zu entdecken", ist sich der Hortpädagoge sicher, der mit viel Leidenschaft seiner Nebenbeschäftigung als Stadtführer nachgeht.
Und es hat "Zoom" gemacht
Koca setzt mit seinen "Online-Führungen" auf die Internetplattform "Zoom", die durch die Corona-Lage breiten Bekanntheitsgrad erlangte. "Je nach Thema variiert die Form der Präsentation. Vom PowerPoint-Vortrag wie ‚Das Wirken der Otto Wagner-Schüler in Salzburg’ bis zu einer Präsentation nur mit Bildern.
"Ob ‚Geheimnisse des Salzburger Doms’ oder ‚Kunst im öffentlichen Raum’: In der Stadt gibt es so wahnsinnig viel zu entdecken."
Ich versuche, sofern es das Thema hergibt, immer wieder kurze Videosequenzen einzuspielen, da die Teilnehmenden neben dem bewegten Bild dann auch Geräusche vom jeweiligen Ort nach Hause geliefert bekommen. Live-Führungen mit dem Smartphone habe ich bislang noch nicht angeboten, da dabei Ton und Sicht oft sehr eingeschränkt sind. Der Vorteil bei einem Webinar ist ja, dass wir weniger ortsgebunden sind und sozusagen munter innerhalb und außerhalb der Stadt von Schauplatz zu Schauplatz ‚hüpfen’ können. Manche Führungen, wie etwa ‚Salzburgs Aufbruch in die Moderne’ sind wie ein virtueller Stadtspaziergang angelegt", erklärt Koca.
Kunst und Mord in Salzburg
Thematisch ist Koca breit aufgestellt, vom historischen Stadtbrand über das Leben von Paracelsus bis zur Architektur des Kieselgebäudes. "Täglich begegnen wir Kunstschätzen in der Stadt, über deren Entstehung, ihre Bedeutung und ihre Schöpfer wissen wir aber nur wenig", sagt Koca, der deshalb sein Wissen an die Städter weitergibt. So widmet er sich mit dem "Morbiden Salzburg" dem Leben und Sterben in der Mozartstadt und gibt so manche skandalöse Stadtgeschichte preis – auch ein heimtückischer Giftmord ist dabei.
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