Universität Salzburg widmet Benediktinermönch Thomas Michels eine Ausstellung
Benediktiner trat zur Zeit des Austrofaschismus für Gründung einer katholischen Universität in Salzburg ein und musste 1938 vor den Nazis fliehen
Wer war Pater Thomas Michels? Was veranlasste den Mönch der deutschen Abtei Maria Laach nach Salzburg zu kommen? Vom 14. Jänner bis zum 25. Februar zeigt der Fachbereich Geschichte der Universität Salzburg, welche Spuren der Benediktinerpater der Abtei Maria Laach in Salzburg hinterlassen hat. Dabei werden erstmals Originaldokumente aus dem Maria Laacher Nachlass von Michels sowie aus Archiven in Rom, Wien und Salzburg gezeigt. Interaktive Darstellungstechniken vermitteln neue Perspektiven auf Michels als Intellektuellen mit einem weit verzweigten Freundeskreis. Michels korrespondierte mit Theologen und Politikern ebenso wie mit Künstlern und Intellektuellen, darunter Bildhauer Toni Schneider-Manzell, die Komponisten Carl Orff und Egon Wellesz, der Schriftsteller Karl Wolfskehl oder der Architekt Clemens Holzmeister.
Es wird Michels' Eintreten für die Gründung einer katholischen Universität in Salzburg zur Zeit des Austrofaschismus thematisiert sowie seine Flucht aus Salzburg in der Nacht zum 12. März 1938. Als scharfer Gegner des Naziregimes musste er zunächst nach Italien und später in die Vereinigten Staaten emigrieren. Doch nicht nur diejenigen, welche Michels persönlich gekannt haben, sondern alle Geschichtsinteressierten sollen von einem Ausstellungsbesuch profitieren, versprechen die Ausstellungsverantwortlichen – kuratiert wird die Schau von Alexander Pinwinkler vom Fachbereich Geschichte. In Michels' spiegle sich die bewegte Geschichte des 20. Jahrhunderts wider.
In seinem US-Exil fühlte sich Michels als österreichischer Patriot: Salzburg frei! Ich verlange heim nach Österreich mehr denn je. Was soll ich hier! (Tagebuch, 1.5.1945). Bereits 1947 konnte er nach Salzburg remigrieren.
Finanziell gefördert wird die Ausstellung durch das Rektorat der Universität Salzburg, die Erzabtei St. Peter sowie das Katholische Hochschulwerk Salzburg. Das der Ausstellung zugrunde liegende Forschungsprojekt zu Pater Thomas Michels ist am Fachbereich Geschichte der Universität Salzburg angesiedelt und wird durch den Zukunftsfonds der Republik Österreich finanziert.
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