"Viele Bergunfälle wären vermeidbar"
Schöner Bergsommer mit besonderen Gefahren: Die Bergrettung Salzburg betreibt Ursachenforschung zu den Rekord-Einsatzzahlen der letzten Wochen und gibt präventive Tipps
SALZBURG (tres). Allein in den Monaten Juli und August rückten die Einsatzgruppen der Österreichischen Bergrettung (ÖBRD) in Salzburg schon weit über 100 Mal zu akuten Notfällen in den Salzburger Bergen aus.
Geschäftsstellenleiter Peter Gruber und seine Mitarbeiter in der ÖBRD-Landesgeschäftsstelle sehen sich mit der Abrechnung einer außergewöhnlich hohen Anzahl an Bergrettungseinsätzen konfrontiert. Die Ursachen liegen aus Grubers Sicht allerdings auf der Hand: "Die Entwicklung unseres Freizeitverhaltens zeigt einen deutlichen Trend in Richtung Bergsport und Outdoor-Aktivitäten. Noch nie waren so viele Bergsteiger, Wanderer, Kletterer und Mountainbiker in unseren Bergen unterwegs wie heute."
Immer mehr Leute wollen in die Berge
Unterstützt wird diese Entwicklung durch eine hohe Anzahl an neuen Klettersteigen und dem aktuellen E-Bike-Boom, aber auch durch moderne Trendsportarten wie Paragleiten, Canyoning oder Trailrunning.
Ein weiterer wesentlicher Faktor ist der herrliche Bergsommer, dessen viele Sonnenstunden und hohe Temperaturen förmlich zum erfrischenden Bergsport einladen.
ÖBRD-Landesleiter Balthasar Laireiter meint dazu: „Die heiße Witterung geht leider auch mit rasch umschlagenden Wetterverhältnissen, massiven Stürmen und Gewittern mit starkem Regen und teilweise auch Hagel einher. Diese zusätzlichen Risikofaktoren müssen von verantwortungsvollen Bergsteigern berücksichtigt werden.“
Bei Ausrüstung und an Erfahrung hapert es oft
Nicht alle Berg- und Freizeitsportler aus dem In- und Ausland verfügen aber über ausreichende Erfahrung, eine geeignete Ausrüstung und die nötige körperliche Fitness, um auf die besonderen Anforderungen und die sich rasch ändernden Bedingungen geeignet reagieren zu können.
"Zwangsläufig resultieren daraus alpine Notfälle und akute Bergrettungseinsätze, die in zahlreichen Fällen vermeidbar wären", weiß Laireiter.
Der wichtigste Tipp der Salzburg Bergrettung zur Unfallprävention liegt in einer fundierten und weitblickenden Tourenplanung und -vorbereitung, beginnend von der geeigneten Tourenwahl (Länge/Dauer/Beschaffenheit) über eine umsichtige Wetterprognose mit Berücksichtigung von möglichen Gewittern und den zur Verfügung stehenden Tagesstunden (die Tage werden wieder kürzer) bis hin zu einer realistischen Einschätzung der persönlichen Fitness und Kondition.
Nicht planlos losgehen!
"Bitte planen Sie bei Ihrer Bergtour auch Abbruchszenarien mit möglichen Abkürzungen oder sicheren Unterkünften mit ein!", warnt Peter Gruber: "Und achten Sie bei Ihrer Verpflegung und Ausrüstung auch auf eventuelle Notfälle, die in der Natur auch ohne Eigenverschuldung rasch eintreten können!"
Für den Notfall in den Bergen verwenden Betroffene den Alpinnotruf 140. "Mit einer kostengünstigen Bergekostenversicherung - auch als Fördermitglied der Salzburger Bergrettung - kann man sich vor eventuellen Kosten aus alpinen Notfalleinsätzen schützen", informiert Gruber.
Die Bezirksblätter Salzburg sind offizieller Medienpartner des Österreichischen Bergrettungsdienstes im Bundesland Salzburg.
Die Salzburger Bergrettung bietet wichtige Tipps und Infos unter:
www.bergrettung-salzburg.at
Sie suchen einen Bergführer in Salzburg?www.bergfuehrer.at/salzburg
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