Gemeinsames Erinnern: Berlin, Kapstadt, London und jetzt Salzburg
Heinrich Schellhorn: "Diese Ausstellung verringert die Distanz, diese Ausstellung gibt dem Verbrechen einzelne Gesichter und Lebensgeschichten."
Vergangenen Freitag wurde sie im Unipark Nonntag eröffnet, gezeigt wird sie noch bis zum 21. April: die Wanderaussstellung "erfasst. verfolgt. vernichtet." über kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus.
Was wird gezeigt?
Die Schau beschäftigt sich mit exemplarischen Opfern, Tätern, Tatbeteiligten und Opponenten und fragt schließlich nach der Auseinandersetzung mit dem Geschehen von 1945 bis heute. Bis zu 400.000 Menschen wurden zwischen 1933 und 1945 zwangssterilisiert, mehr als 200.000 wurden ermordet.
Was die Ausstellung mit Salzburg zu tun hat
Die Ausstellung wurde 2014 im Deutschen Bundestag unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Joachim Gauck erstmals eröffnet. Salzburg ist eine von vielen internationalen Städten, in denen die Wanderausstellung Station macht.
Mehr als 280.000 Menschen haben "erfasst. verfolgt. vernichtet." bereits an bisherigen Standorten wie etwa Kapstadt, Hamburg, Yokohama oder London besucht. Für Salzburg wurde sie um einen regionalspezifischen Teil erweitert, dessen Grundlage die Ausstellung "lebensunwert" der LAUBE aus dem Jahr 2006 bildet.
Teil des gemeinsamen Erinnerns
"Salzburg wird damit Teil des gemeinsamen Erinnerns und Gedenkens: Es ist die Aufgabe dieser Generation und der folgenden, nicht zu schweigen und zu vergessen. Es ist unsere Verantwortung, die Geschichten der vielen Opfer, mit und ohne Behinderung, lebendig zu halten, uns zu erinnern. Wenn wir ihrer nicht gedenken, ihre Namen nicht aussprechen und uns erinnern, so werden ihre Spuren bald verblasst sein, fast so als hätten sie nie gelebt", betonte Landesrat Heinrich Schellhorn (GRÜNE) bei der Eröffnung.
Wer steht hinter der Ausstellung?
In Salzburg wird die Ausstellung von der LAUBE in Kooperation mit der Universität Salzburg und der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (ÖGPP) präsentiert. Gestaltet wurde sie ursrpünglich von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in Kooperation mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Stiftung Topographie des Terrors.
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