Salzburg wählt
Harald Preuner will das Bürgermeisteramt für die ÖVP verteidigen
Bei der Wahl am zehnten März wollen Harald Preuner und sein ÖVP-Team das Amt des Stadtchef halten.
SALZBURG. Exakt 294 Stimmen sicherten Harald Preuner und seiner ÖVP bei der Stichwahl im Dezember 2017 das Amt des Bürgermeisters in der Stadt Salzburg. Jetzt ist seine Parole klar: Er ist gekommen, um zu bleiben – so der Wahlslogan von Harald Preuner für die Stadtwahl am zehnten März.
Wie dies gelingen soll und warum er die Neutorsperre für den falschen Weg hält, erzählt der 59-Jährige im Interview.
Herr Bürgermeister, Ihr Slogan lautet "Gekommen, um zu bleiben" – wie optimistisch sind Sie, dass Ihnen das gelingt?
Harald Preuner: Ich bin sehr optimistisch. Dass es auch diesmal knapp werden wird, ist mir bewusst. Aber am Ende bin ich sehr zuversichtlich, dass auch der künftige Bürgermeister der Stadt Salzburg Harald Preuner heißen wird.
Auf den Wahlplakaten der ÖVP sind Schlagworte wie Tatkraft, Lösungsorientierung, Offenheit und Stabilität zu lesen. Fehlt Ihnen das alles in Salzburg?
Harald Preuner: Ich habe es oft erlebt, dass man Projekte startet und sobald es schwierig ist, schiebt man es einem anderen zu, damit der sich darum kümmert. Und dann dreht sich das alles im Kreis und nichts geht weiter. Da fehlen mir oft die Lösungsorientierung und die Tatkraft.
Vieles ist unausgegoren, es werden Dinge in den Raum gestellt, ohne dass man sich Gedanken macht, wie sich diese finanziell und gesetzlich umsetzen lassen. Vor der Wahl nimmt das naturgemäß zu, aber als Bürgermeister muss ich auch schauen, dass "der Laden läuft" und für Stabilität sorgen.
Bei der von SPÖ, Bürgerliste und Neos beschlossenen Neutorsperre scheiden sich die Geister. Sie haben es als rot-grün-pinke Wahltaktik bezeichnet. Warum sind Sie eigentlich gegen die Neutorsperre?
Harald Preuner: Weil das nur eine Hauruck-Aktion ist, die das Verkehrsproblem in der Stadt nicht löst. Stattdessen werden andere Stadtteile massiv belastet, vor allem Aiglhof, Mülln und Lehen müssen mehr Verkehr schlucken, auch das Nonntal wäre betroffen.
Mit dem Beschluss im Planungsausschuss ist das Neutor noch lange nicht gesperrt. Da werden noch weitere Beschlüsse notwendig sein, bis hin zu einer Wiedervorlage im neu gewählten Gemeinderat.
An welchen Hebeln muss man stattdessen ansetzen, um das Verkehrsproblem zu lösen?
Harald Preuner: Es geht um Gesamtlösungen mit dem Land, wir sind als Stadt keine Insel. Aktuell wird an einer Pendlerstromanalyse gearbeitet, darauf aufbauend werden die Regionalbus-Linien an die Pendlerbedürfnisse angepasst werden.
Wir wollen künftig die Regionalbusse vermehrt durch die Stadt führen, damit sie als innerstädtisches Verkehrsmittel genutzt werden. Die Lokalbahn wird jetzt als erster Schritt bis Mirabell verlängert. Unser Ziel muss sein, die Leute ohne Umsteigen von ihrem Heimatort direkt in die Stadt zu bringen.
Die Menschen ohne Umsteigen auf kurzen Wegen von A nach B zu bringen wird auch beim Thema Tourismus stets gefordert. Im Vorjahr kamen 40.000 Reisebusse in die Mozartstadt – wie soll man die Touristenströme besser lenken?
Harald Preuner: Wir setzen auf Qualität statt Masse. Mit der neuen Reisebuslogistik sind wir auf einem guten Weg.
Und neu wird sein, dass ab dem Sommer eigene Shuttle-Busse eingerichtet werden, die die Schlechtwetter-Tagesbesucher vom Messe-Parkplatz direkt zum Hanuschplatz bringen und von dort wieder zurück auf das Messegelände.
Salzburg ist nicht nur eine sehr schöne, sondern auch eine sehr teure Stadt. Die große Mehrheit der Stadtbevölkerung kann sich kein Eigentum leisten – was muss man als Stadt tun, um leistbaren Wohnraum zu generieren?
Harald Preuner: Es braucht die konsequente Anwendung der Flächenwidmung. Mit der neuen Baulandkategorie „Förderbarer Wohnbau“ muss das Wohnen erschwinglicher werden.
Und wir sollten die Raumordnung neu denken. Die Bekämpfung der illegalen Zweitwohnsitze und Airbnb müssen wir restriktiv angehen.
LH Wilfried Haslauer hat Sie kürzlich als "Sir im Anzug" bezeichnet – was würden Sie als Ihre persönlichen Stärken bezeichnen?
Harald Preuner: Ich bin ein guter Zuhörer, habe mit allen ein gutes Gesprächsklima und arbeite sehr lösungsorientiert.
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