Personalmangel in der Pflege steigt sukzessive
Vizebgm. Anja Hagenauer warnt vor immer stärkerem Personalmangel in der Pflege.
SALZBURG (lg). In den Seniorenwohnhäusern der Stadt stehe ein Pflegekollaps bevor, für die Pflegebetreuung sei kein Personal zu bekommen – davor warnt Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ). Betroffen davon sei die mobile Pflege für daheim genauso wie teilstationäre Tageszentren, Kranken- oder Seniorenwohnhäuser. Der Wegfall des Pflegeregresses habe die Situation zusätzlich verschärft.
Lange Wartezeiten bei Servicestellen
"Die Zahl der Bewerber bei der Stadt Salzburg ist von rund 30 pro Monat in den letzten beiden Jahren auf zuletzt vier bis fünf zurückgegangen. Durch den Wegfall des Pflegeregresses hat sich gleichzeitig die Dringlichkeitsliste für einen Platz im Seniorenwohnhaus von ca. 60 auf 190 Personen mehr als verdreifacht. Hinzu kommt, dass sich immer mehr Menschen bei Servicestellen und in Sprechstunden wegen überlanger Wartezeiten auf dringend benötigte Pflege beschweren", führt Hagenauer aus. Sie fordert vom Land eine Ausbildungsoffensive und eine Aufwertung des Berufsbildes.
FPÖ: Aktuelle Stunde
Dass dringend Personal gesucht wird, bestätigt der Zentrale Pflegedienstleiter der Stadt, Christoph Baumgärtner. "Wir suchen händeringend nach fünf bis acht Pflegeassistenten für das Seniorenwohnhaus Itzling und fünf weiteren für andere Häuser aufgrund von Pensionierungen." Etwas "verwundert" über den Personalmangel reagierten die Neos. "Noch in meiner letzten Anfragebeantwortung zu diesem Thema wurde mir mitgeteilt, dass im letzten Jahr – also 2017 – die Anzahl des diplomierten und nicht diplomierten Pflegepersonals in den städtischen Seniorenwohnhäusern gestiegen sei", so der Neos-Klubobmann Sebastian Huber. Die FPÖ fordert eine "Aktuelle Stunde" zum Thema Seniorenwohnhäuser und Pflegenotstand in der nächsten Gemeinderatssitzung.
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