20. Intern. Rupert Hollaus Rennen 2023

Motorradlegenden ließen Red Bull-Ring beben

Intern. Rennen für historische und moderne Motorräder sowie Seitenwagen

Weltmeister Carlos Lavado und Legenden wie Gianfranco Bonera, Bruno Kneubühler, Karl Zach, Christian Zwedorn oder der aktuelle Eisspeedway-Vizeweltmeister Franky Zorn begeisterten Motorsportfans auf historischen und modernen Rennmotorrädern am Red Bull Ring.
Spielberg. 460 Fahrer aus 12 Nationen traten in 14 Klassen – von historisch bis Superbike sowie Seitenwagen – zu Ehren des einzigen österreichischen Weltmeisters Rupert Hollaus - zum 20. Internationalen Rupert Hollaus Rennen/Racing Days an. Bei schönstem Sommerwetter erlebten die zahlreichen Fans faszinierende Rennen.
Ein besonderes Highlight waren die „Paraden der Legenden“, bei der die in einer Sonderausstellung präsentierten historischen Rennmotorräder – darunter MV Agusta 350 6-Zylinder, Moto Guzzi 500-V8, Gilera 500 GP, Laverdagespann 750 SFC, Yamaha 250 GP, Norton Manx, Moto Parilla 250 Bialbero, Paton BIC 500, MZ RE 250, Matchless G50 Seeley, eine ganze Laverda-Armada, Ducatis, uvm. aus privaten Sammlungen wie von Bernd Wagner, Pino Todero, Guiseppe Ioannoni, Heinz Windisch, Willi Werndl, u.a. schnell und lautstark um die Rennstrecken rasten. Die ältesten Motorräder auf der Rennstrecke waren eine 100 Jahre alte Hawker 550 SV und eine Raleigh, Bj. 1924.

Die Rennen
Franky Zorn konnte sein Siegespodest der letzten Jahre in seiner Klasse mit seiner schnellen Yamaha RD verteidigen, die schnellste Rundenzeit mit 1:32:93 (ohne MotoGP-Schikane) fuhr Martin Tritscher auf BMW M1000R.
Das Brüderpaar Luis und Leo Rammerstorfer standen als aufstrebende österreichische Nachwuchsrennfahrer in den Klassen 250ccm und Supersport am Siegerpodest. Einen grandiosen Sieg fuhr Alfred Großauer, österreichischer 4-fach-Staatsmeister, in der Klasse Youngtimer bis 850ccm auf Yamaha R6 ein. Großen Applaus erhielt der gehandicapte Jakob Lorenz, der – obwohl querschnittsgelähmt und dadurch als letzter in der Startreihe – in der Klasse Supersport auf Yamaha R6 den guten 7. Rang erzielte!
Am Start standen u.a. auch die österreichischen Staatsmeister Karl Auer, Christian Zwedorn und Sepp Doppler.G ewertet wurde in „Speed“ und „Gleichmäßigkeit“.

Schnell auf drei Rädern. Die Seitenwagen sind bei den Ruupert Hollaus-Rennen stets ein Publikumsmagnet. Bei den historischen Seitenwagen standen 35 Gespanne am Start, das älteste eine Horex SS64 aus dem Jahr 1935. In der „Internationalen Sidecar Trophy“ wird in den Klassen M1 (bis 1000cm) und M2 (bis 600ccm) um die Meisterschaft 2023 gekämpft. Schnellstes Seitenwagenteam waren die deutschen Rocher-Burkhard auf LCR/BMW 1000 mit der schnellsten Runde von 1:40.88. Organisiert wird diese Meisterschaft von Eckhard Rösinger.

Die Sieger wurden mit von Wolfgang Terschl designten und handgefertigen Trophäen und traditionellen Lorbeerkränzen ausgezeichnet. Heine Peter ist glücklicher Gewinner des „Silkolene-Preises“, sein Gewicht wurde mit Schmiermittel aufgewogen.
Die 25 (!) am Rennen teilnehmenden Damen wurden mit künstlerisch gestalteten Geschenken geehrt und genossen die Wertschätzung durch die Stars Lavado und Bonera.

Sehr erfreut zeigte sich auch Alfred Gugerell vom BSV- St. Veit/Gölsen über die hohe Nachfrage der Sonderbriefmarken, welche anlässlich des 20. Rupert Hollaus Rennen aufgelegt wurden – im Sonderpostamt konnte die Gesamtauflage verkauft werden und verspricht den Sammlern hohen Wertzuwachs.

In Gedenken an einen großen Vertreter des Motorsports. Mit einem Trompetenduo des Songs „My way“ wurde an den verstorbenen Dietrich Mateschitz und seinem „besonderen Weg gedacht“. Er hat mit seinen Visionen und der Rennstrecke in Spielberg einen wichtigen Akzent für die Region und dem österreichischen Motorsport gesetzt.

Der MSC-Gunskirchen lud Rennfahrern zu einem Gemeinschaftsbild ein, welches einem vor Wochen verunglückten Rennfahrerkollegen übermittelt wurde. Eine schöne Geste.

Zitat Organisator und Exrennfahrer Wolfgang Stropek:„Der Red Bull Ring ist auch für Oldtimerliebhaber ein Zentrum des Motorsports, wir freuen uns über das große Interesse an den Fahrerlegenden und der steigenden Wertschätzung der historischen Motorräder sowie am gesamten Motorradrennsport“.

STEYR/Steyr-Land: 4-fach Staatsmeister Alfred Großauer aus Maria Neustift gewann die Klasse Youngtimer bis 850ccm, der Waldneukirchner Karl Schmidinger die Klasse bis 500ccm. Mit am Start aus Behamberg Karl, Anni und Sohn Martin Wakolbinger. Die Familie starten in der Klasse bis 400ccm, Vater und Mama auch bei den historischen Seitenwagen. Manfred Lentsch aus Dietach fuhr bei der "Parade der Legende" eine Benelli Tornado, Superbike-Sieger der letzten Jahren Chris Zaiser aus Steinbach/Steyr sah wegen Elektronikproblemen heuer kein Ziel. Roland Großbichler aus Sulzbach fuhr bei der Parade eine Raleigh Bj. 1924 (!) und im Rennen "Vintage" die legendäre Norton Manx 30M,  die ehem. Staatsmeistermaschine von Rudolf Thalhammer und Wolfgang Stropek. 
Bei den "Racecontrol-Fahrern" waren die Adlwanger Wolfgang Terschl (Prosport-Eigenbau-Rennwagen und Ferrari 488 spider) sowie Gerhard und Daniel Holzner (Ford Mustang V8) auf der Rennstrecke unterwegs. Unterstützt wurden sie von der PS-starken Corvette Z06 von Wolfgang Illich.

Rupert Hollaus Rennen/Racing Days: seit 2004 organisiert der Steyrer Verein IGFC unter Obmann Wolfgang Stropek (einer von vier weltweit, die WM-Punkte auf Solo- und Seitenwagen erzielten) jährlich eines der größten europäischen Motorradrennen für historische und moderne Motorräder sowie Seitenwagen. Mit Sonderthemen und Ausstellungen wird auf ehemalige Weltmeister und besondere Motorradmarken, stets ein Schwerpunkt gesetzt. Legenden wie Giacomo Agostini, Phil Read, Jim Redman, Luigi Taveri, Freddie Spencer, Bruno Kneubühler, Carlos Lavada, Gionfranco Bonera, Dieter Braun, Franky Zorn, Harald Bartold, Gustl Auinger, Rudi Thalhammer, uvm. waren und sind Stargäste der IGFC-Rennen.

Veranstalter: Verein IG Formel Classic (IGFC www.igfc.at), Steyr
Ort: Red Bull Ring, Spielberg/Stmk.
Text und Fotos: Alfred Pech