Mit dem Fuß stampfen, schreien, treffen.

Ohne Rüstung, Helm und Schützer geht beim Kendo gar nichts.
7Bilder
  • Ohne Rüstung, Helm und Schützer geht beim Kendo gar nichts.
  • hochgeladen von Marie Schulz

SALZBURG, SEEKIRCHEN (mas). Ich stehe ein bisschen verloren inmitten von etwa zehn Menschen, die in schwarzen Gewändern ihre Bambusschwerter auspacken und sich ihre Rüstungen zurechtlegen. Als Trainer Stefan Meingassner mir ebenfalls ein Bambusschwert in die Hand drückt, sieht er mir meine Unsicherheit wohl an. „Mach einfach mit, solange du Lust hast“, sagt er fast entschuldigend. Und dann geht es auch schon los mit der Kendo-Stunde – der Sportart, die ich heute zum ersten Mal ausprobieren werde.

Charakterstärkung als Ziel

„Kendo ist die moderne Art des japanischen Schwertkampfs – so wie ihn die Samurai früher ausgeübt haben“, erklärt mir Co-Trainer Stefan Gstach während der ersten Einzelübung. Diese ist – zumindest theoretisch – einfach: rechter Fuß vor – ausholen – linker Fuß vor – Schwert nach vorne. Doch schon bei den ersten praktischen Versuchen merke ich, dass einfach aussieht, was noch längst nicht einfach ist. „Das ist ganz normal“, lächelt Stefan Gstach. „In den ersten paar Einheiten konzentriert man sich normalerweise auch nur auf die Schrittreihenfolge. Erst wenn die tadellos sitzt, kommen die Schwertbewegungen dazu“. Kendo ist also ziemliche Übungssache – und das soll auch so sein. Schließlich sollen die Übenden nach japanischer Lehre durch Kendo vor allem Charakterfestigkeit, Entschlossenheit und moralische Stärke erlangen.
Kendo, wie es heute betrieben wird, gibt es in Japan schon seit ungefähr 150 Jahren – und wird dort auch sehr intensiv betrieben. In Europa wurde diese Art des Schwertkampfes hingegen erst viele Jahre später bekannt – seit 1974 gibt es europäische Meisterschaften. „In Österreich war der Wiener Kendo-Verein in den 1980er-Jahren der erste“, sagt Stefan Gstach während der nächsten Übung zu mir.

Kendo seit 2011 in Salzburg

Der Grundschritt wird jetzt schneller gemacht und verkompliziert. Ich gebe mich bald geschlagen und übe wieder den Grundschritt. Später, in der Pause, erklärt mir Trainer Stefan Meingassner, dass es in Salzburg bis vor vier Jahren überhaupt keinen Kendo-Verein gab. „Den habe erst ich gegründet“, erzählt er. „Ich bin 2007 auf den Geschmack gekommen – und habe seitdem in Graz und Innsbruck trainiert. Aber in Salzburg hat ein Verein noch gefehlt, deswegen haben wir uns zusammengetan und einen gegründet“, sagt Meingassner.
Inzwischen habe ich kapituliert – ich wechsle in den Zuschauer-Modus. Für alle anderen geht es nun in den Zweikampf – mit Rüstung, Helm und Gesichtsgitter. Alle Schritt- und Schlagfolgen, die zuvor geübt wurden, werden jetzt am Gegner ausprobiert. Plötzlich steigt mir ohrenbetäubender Lärm in die Ohren. Ich zucke zusammen. „Vor einem Angriff gibt man beim Kendo einen lauten Schrei ab. Dieser soll dem Gegner Angst machen“, erklärt mir Stefan Gstach. „Das ist am Anfang ziemlich schwierig, aber im Laufe der Zeit wird das ganz normal“, sagt er schmunzelnd.

Kein Weg zu weit

Nach dem Training blicke ich in viele knallrote, aber glückliche Gesichter. "Ich komme immer extra aus Seekirchen", erklärt mir David Plackner, einer der Teilnehmer des Trainings. "Aber das ist es auf jeden Fall wert. Kendo ist ein toller Sport, man lernt viel über sich und seine Gegner und ich kann es nur jedem empfehlen."

Freitags-Newsletter: Dein Start ins Wochenende direkt ins Postfach.
News, Veranstaltungstipps und mehr – jetzt gratis anmelden!

Gleich anmelden

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Viele Foodtrucks haben wechselnde Standorte (oft Industriegebiete, Gewerbeparks, oder Büroumgebungen zur Mittagszeit) und sind oft auf Events, Festivals und Märkten anzutreffen. | Foto: Wolfgang Schweighofer
3

Kulinarium Stadt Salzburg
Rund zehn Jahre Foodtrucks in Salzburg

Die Geschichte der Foodtrucks in Salzburg ist noch relativ jung und begann einige Quellen zufolge erst Mitte der 2010er Jahre so richtig. Die Vorläufer sind die bekannten Würstelstände oder Grill-Imbisse, von denen einige bereits im 19. Jahrhundert als soziale Institutionen entstanden sind. SALZBURG. Seit rund zehn Jahren gibt es eine Foodtruck-Szene in Salzburg und sie ist seitdem zu einem festen Bestandteil der mobilen heimischen Gastronomieszene geworden. Um das Jahr 2015 sind die ersten...

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.