Keine Nachbesetzung in Salzburg
Ungeklärte Fragen am Mozarteum
Zwei fehlende Professuren für Bildnerische Erziehung am Mozarteum werfen Fragen auf, wie es mit der Betreuung der Studierenden weitergehen soll. Studierende und Professoren sind verunsichert.
SALZBURG. Vergangene Woche fand eine Liege-Performance im Mozarteum statt. Der Grund: Zwei Professuren für Bildnerische Erziehung sollen in Zukunft nicht mehr nachbesetzt werden. "Wir wollten zeigen, dass wir damit nicht zufrieden sind", sagt Lea Wiednig, Mitinitiatorin der Liege-Demo.
"Wir haben ein super Studium – das ist es definitiv wert." Lea Wiednig
Die junge Frau absolviert ein Master-Studium und fühlt sich wie ihre Studienkollegen verunsichert: "Wir befürchten, dass die Betreuung wegfällt."
Betreuung am Mozarteum soll weniger werden
Vier Klassen gibt es derzeit am Mozarteum für Bildnerische Erziehung: Fotografie, Malerei, Bildhauerei und Grafik. Für letztere ist Beate Terfloth zuständig. Sie geht im Herbst 2023 in Pension und ihre Stelle soll, ebenso wie die Bildhauerei, nicht nachbesetzt werden. "Es sind noch ungeklärte Fragen offen", sagt Gregor Neuerer, Professor für Fotografie, der den Bereich der fehlenden Professuren dann wohl mitabdecken soll. Er hat gewisse Szenarien im Kopf, wie es kommen könnte und befürchtet, dass der administrative Verwaltungsaufwand steigen wird und es durch den Mehraufwand bei der Betreuung der Studenten zu Qualitätsminderung kommen könnte.
"Es entstehen Löcher, von denen wir nichts wissen" Gregor Neuerer
"Es entstehen Löcher", ist sich Neuerer sicher. Seine Noch-Kollegin Terfloth greift das Beispiel einer Laufmasche in der Strumpfhose auf, die letztlich Masche um Masche auftrennt, da Zusammenhänge entstehen. Sie meint, man solle den Vermittlungsaspekt an junge Menschen nicht vernachlässigen, der durch die fehlende Nachbesetzung schmäler würde.
"Die Studierenden werden ausgebildet für eine etwa 40-jährige Berufslaufbahn. Wer diese Laufbahn antritt, muss mit viel ausgestattet werden", erklärt Terfloth, denn: "In Schulen kann man Menschen Angebote machen, die von Kunst noch nie was gehört haben."
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