Die Amsel der Nacht – eine Zauberflöte
SPIELZEITERÖFFNUNG 17/18
Das erste gedruckte Libretto der „Zauberflöte“, das mit der Uraufführung erschien, zeigt ein gestochenes Titelbild: links der Sockel einer Pyramide mit Symbolen, in der Mitte verschiedene Gewölbe, alles in Licht getaucht. Vom mittleren Gewölbe hängt eine Kette mit einem fünfeckigen (flammenden) Stern herunter. Zur Rechten sieht man eine kunstvolle Rokokovase mit seltsam kauernden Figuren am Sockel, im Vordergrund sind eine Kelle, zwei Kompasse, ein Stundenglas und geborstene Mauerteile zu sehen. Sieht man genauer hin, kann man einen Bach erkennen, der mitten durchs Bild fließt. Die Bühnenbildskizzen für das Finale der Zauberflöten-Uraufführung zeigen ein Abbild der Feuerbachgrotte inklusive Wasserfall, welche sich am Fuße des Gaisbergs im Aigner Park befindet. Auch Mozart kannte das Gelände gut, seine Schwester wohnte ganz in der Nähe.
Drei Damen, die Tamino retten, drei Knaben die ihn zu den drei Tempeltoren (Natur, Vernunft und Weisheit) führen, die „drei Freimaurer-Akkorde“ die die Handlung einleiten, noch bevor der Vorhang sich hebt, drei Schläge mit dem Hammer auf den Zirkel, um „einen Freimauer zum Ritter zu schlagen“. »Erkenne dich selbst!«, »Beherrsche dich selbst!«, »Veredle dich selbst!«, die drei Gebote, die drei Initiationsstufen der freimaurerischen Einweihung. ― Die Zahl Drei scheint also eine auffallende Rolle in Mozarts Werk zu spielen, an dessen Ende Tamino und Pamina, wieder vereint, sich der gefährlichen Feuer- und Wasserprobe – die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde – stellen müssen.
Diesem rätselhaften und symbolisch vieldeutigen Zauber, der der Zauberflöte innewohnt, wollen wir uns in einem Parcours stellen, der uns durch das gesamte Toihaus Theater führt. Musikalisch wie auch szenisch und in kleinen Stationen möchten wir auf sinnliche Art und Weise Assoziationen zum vielschichtigen Treiben schaffen. Ist die Zauberflöte nun Märchen oder Repräsentantin der Freimauerideale? Was bedeutet die vielzitierte Doppelgesichtigkeit? Zeigt sie uns den Weg zur Menschwerdung gemäß der Aufklärung? Kratzte sie an der absolutistischen Gesellschaftsordnung? Für uns ist sie ein Erlebnis für alle Sinne mit einer guten Portion Humor und mit Augenzwinkern für ihre Symbolkraft.
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Nach einer Idee von Katharina Schrott mit den Künstlern und Künstlerinnen des Toihaus Theaters.
Musikalische Leitung: Yoko Yagihara und Yorgos Pervolarakis
Bühnenbild und Kostüm: Ragna Heiny
Choreographische und dramaturgische Begleitung: Cornelia Böhnisch
Dramaturgische Begleitung: Viktoria Pichler
Musikdramaturgische Unterstützung: Thomas Barthol
Technik und Lichtdesign: Alex Breitner
Fotos: Sandra Hallinger, Ragna Heiny
Musik: – W. A. Mozart (1756-1791): Auszüge aus der Oper “ Die Zauberflöte“ (KV 620), arrangiert und interpretiert von Yoko Yagihara und Yorgos Pervolarakis.
– Fernando Sor (1778- 1839): Auszüge aus: Introduktion und Variationen über das Thema „Das klinget so herrlich“ aus der Oper „Die Zauberflöte“ von W. A. Mozart op.9 für Gitarre und aus: 6 Arien aus „Die Zauberflöte“ von W.A. Mozart op.19 für Gitarre interpretiert von Yorgos Pervolarakis
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Premiere: SA 30.9.17 / 20.02 Uhr
Vorstellungen:
DO 5.10., FR 6.10.,
DO 12.10., FR 13.10., SA 14.10.
FR 3.11., SA 4.11.
immer um 20.02 Uhr
Wir bitten um Ihre Ticket-Reservierung, da es zu einer limitierten Zuschaueranzahl pro Vorstellung kommen wird. Vielen Dank.
TICKET@TOIHAUS.at
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