Wenn das Geld zum Leben nicht reicht
Die Zahl an Menschen über 50, die von Armut betroffen sind, steigt. Darauf macht die Caritas aufmerksam.
SALZBURG (lg). Wenn jeder Euro zwei Mal umgedreht werden muss – ein Gefühl, das vor allem ältere Menschen in Salzburg immer mehr zu spüren bekommen. 82.000 Personen gelten in Salzburg als armutsgefährdet, die Hälfte davon sind Menschen über 50. Frauen sind davon stärker betroffen, oft aufgrund geringerer oder niedrigerer Erwerbstätigkeit in jüngeren Jahren. Doch was bedeutet das für den Alltag dieser Menschen? "Betroffene müssen ihren Lebensstandard stark einschränken. Teure Lebensmittel wie Fleisch zu kaufen oder abgetragene Schuhe zu ersetzen ist oft nicht möglich. Die hohen Wohn- und Energiekosten strapazieren die Geldbörsen meist noch zusätzlich", schildert Caritas-Direktor Johannes Dines.
Kalte Wohnung, kaltes Essen
In weiterer Folge führt dies zur Vereinsamung und sozialen Isolation. "Sieben Prozent der älteren Menschen verzichten aus finanziellen Gründen darauf, Freunde zu treffen, weil ihr Geld nicht für Freizeitaktivitäten reicht oder dafür, jemanden zu sich nach Hause einzuladen. Von diesem Phänomen sind vor allem alleinstehende Männer betroffen, Frauen weisen stabilerer soziale Netzwerke auf", erklärt Edda Böhm-Ingram, Bereichsleiterin Soziale Arbeit bei der Caritas. Die Caritas unterstützt von der Altersarmut betroffene Salzburger mit Geld- und Sachspenden. "Heizkostenzuschüsse helfen, kalte Wohnungen warm werden zu lassen, mit Lebensmittelspenden unterstützen wir jene, die selbst beim Notwendigsten sparen müssen. Gerade ältere Menschen üben sich vermehrt im Konsumverzicht, täglich zumindest eine warme, abwechslungsreiche Mahlzeit zu haben, ist finanziell oft nicht möglich", so Dines. Einer der größten Risikofaktoren für Altersarmut ist Langzeitarbeitslosigkeit.
Kompetenzen erkennen
In Caritas-Einrichtungen wie den Carla-Läden sollen Betroffene wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden. "Es muss hier aber endlich ein Umdenken in Betrieben geben, damit vermehrt auf die Kompetenzen älterer Personen zurückgegriffen wird", appelliert der Caritas-Direktor.
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