Der große Appell: "Bestager" kämpfen für Arbeit.
In einem offenen Brief an die Lantagsparteien legt der Verein Konzepte gegen die Langzeitarbeitslosigkeit vor.
SALZBURG (lin). Die Wirtschaft boomt, die Lage am Arbeitsmarkt entspannt sich, und alle Jubeln. Außer den älteren Arbeitnehmern. Denn während die Arbeitslosigkeit "nur" noch 5,3 Prozent beträgt, die Jugendarbeitslosigkeit fast gar nicht mehr existiert, die Unternehmen investieren und der Konjunkturmotor wohlig schnurrt, sind die Aussichten für die älteren Arbeitnehmer düster, oft depromierend. Neben dem Facharbeitermangel ist die Langzeitarbeitslosigkeit der Wermutstropfen in der allgemeinen Wirtschaftseuphorie.
Der Verein "Bestager" (zu deutsch: bestes Alter) kann davon ein Lied in mehreren Stophen singen. Dieses "Bündnis für Arbeit" berät Arbeitssuchende und begleitet sie bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt, egal ob Angestellte oder Selbstständige. "Ebenso beraten wir Unternehmen, die Personen dieser Altersgruppe behalten oder neu einstellen wollen", sagt Vereinsobmann Kurt Pongruber und appelliert an alle Lantagsparteien:
Offener Brief
Darin steht: "Einerseits entstehen durch das derzeitige Konjunkturhoch viele neue Arbeitsplätze. Auf der anderen Seite drängern nicht zuletzt wegen der erhöhten Migrationsbewegung der vergangenen Jahre, immer mehr Menschen auf den Arbeitsmarkt. Die neue Bundesregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, grundlegende poltische Veränderungen in Ösrerreich herbeizuführten. Ein ambitionierters und durchaus begrüßenswertes Ziel angesichts des Stillstandes der vergangenen Jahre."
Schwerwiegende Zweifel
Denn trotz wachsender Beschäftigungszahlen steigt die Arberitslosigkeit besonders älterer und qualifizierter Menschen unvermindert an. Die Antwort der Politik lautet, die Anreize für die Annahme einer Beschäftigung zu erhöhern. Dabei geht man jedoch von der irrigen Annahme aus, dass genügend Arbeitspätze vorhanden seien und ältere Arbeitssuchende die Arbeit verweigern und lieber vom Bezug der Notstandshilfe leben würden. Aus zahlreichen Gesprächen und unserern Erfahrungen mit Betoffenen wissen wir jedoch, dass es für viele Leute trotz intensiver Bemühungen nicht möglich ist, einen Job zu finden. Sehr oft bekommt man auf hunderte Bewerbungsschreiben nur "0815"-Absagen wie "es haben sich Kandidaten beworben, die dem von den Kunden gewünschten Profi noch besser entsprechen."
Absagen nur wegen des Alters
"Es erscheint uns deswegen angebracht, Unternehmen verstärkt Anreize zu bieten, ältere Arbeitnehmer wieder als wertvolle und unverzichtbare Mitarbeiter zu sehen - Anreitz wie der Erhöhung des Pensionsantrittsalters, Senkung der Lohnnebenkpsten, Reform des Senioritätsprinzips, Arbeitszeitflexibilisierung und vielers mehr.
Problem Berufsschutz
Wirtschaftskammernpräsident Konrad Steindl sieht in der Lockerung des Berufsschutzes eine weiteres, wichtiges Element, dem von Arbeitnehmerseite zugestimmt werden müsste. Und was sagt Obmann Pongruber zu diesem Vorschlag: "Da bin ich voll dafür. Jede seriöse Arbeit ist für unser Klientel zumtbar."
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