Ein Spielplan für die Phantasie

Jurij Diez spielt in "Das Gauklermärchen" von Michael Ende, den Clown Jojo. | Foto: Theater ecce /  Foto Flausen
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  • Jurij Diez spielt in "Das Gauklermärchen" von Michael Ende, den Clown Jojo.
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SALZBURG (sm). Das Jahresprogramm des Theaters ecce steht unter dem Stoff der Phantasie. Gaukler und Inklusion sind die zwei Themen, die sich als Bogen über das gesamte Programm spannen. Neben dem Theaterfestival im Zirkuszelt werden kritische und beflügelnde Stücke dargebracht.

Das persönliche Bestreben, die Kunst zu nähren findet im Theater ecce ebenso Platz, wie der Fokus auf den Aufbau des Publikums und einer Forderung der Budgetaufstockung. Ecce versteht sich als fragendes Theater, die dem Zuschauer eine andere Perspektive ermöglicht, sich von der großen Unterhaltungsindustrie distanziert und auf die Vorstellungskraft der Phantasie baut.

VOLXOMMER Theater Festival Saalfelden Leogang

Ganz im Sinne der Gaukler bietet das Theater Festival in Saalfelden und Leogang ein vielfältiges Programm. Im eigens dafür gekauften Zirkuszelt findet im intimen Rahmen von 200 bis 250 Zuschauer "Das Gauklermärchen" von Michael Ende seine Aufführung. Mit Live-Musik und Akrobatik wird hier eine Geschichte von Solidarität erzählt: Das behinderte Mädchen Eli bietet den Clown Jojo ihr ein Märchen zu erzählen. Die Aufführung von "Das Gauklermärchen" soll viel Raum für die Phantasie lassen und auf protzige Ausstattung verzichten. Der Anspruch liegt für den künstlerischen Leiter Reinhold Tritscher quasi aus dem nichts etwas zu machen.
Ebenfalls im Zirkuszelt wird "Fräulein Pünktchen putzt im Circus" stattfinden, ein Theaterstück für Kinder ab 3 Jahren, in dem Fräulein Pünktchen von den herumliegenden Utensilien des Zirkus vom putzen abgehalten wird.
Ein Schauspiel unter freiem Himmel gibt es im Museum Schloss Ritzen in "Betrogene Betrüger" zu erleben. Die Wiederaufnahme der Freiluftaufführung von Peter Blaikner handelt von korrupten Schafhirten, Spielern, Geschäftsleuten und betrügenden Eheleuten.
Im Rahmen des VOLXOMMER Theaterfestivals werden erneut die Workshops aus den Bereichen Akrobatik, Schauspiel, Bühnenbild, Musik und Radiomachen angeboten. "Wir möchten damit einen kleinen Impuls setzen, diese Tradition wiederzubeleben", so Tritscher.
"Heimatabend" heißt die Komödie, die kritisch die Entwicklung auf dem Land unter die Lupe nimmt, wo früher ein Bauernhof mit einem Pferdefuhrwerk bewirtschaftet wurde und innerhalb von eineinhalb Generationen ein vollautomatisiertes Hotel steht. Dem Stück liegen Textpassagen von Franz Innerhofer zugrunde.  

Uraufführung "All Inclusive" von Ben Pascal

Was passiert mit einem Menschen, den man zurückgibt? Ein  Junge mit Downsyndrom wird von seinem Adoptivvater weg, bzw. an dessen leibliche Mutter zurückgegeben. Ausgangspunkt des Stückes war die Frage nach der Behandlung von Menschen mit Behinderungen und dem Gedankenexperiment, wie es wäre, wenn man jemanden, der einem irgendwann "lästig" wird, einfach weg,- oder in diesem Fall zurückgibt. Für den Salzburger Autor Ben Pascal ist die Figur des Downsyndrom Jungen Samuel der am wenigsten schuldige in dem Stück. "Samuel hat keine Masken, er ist pur. Er, der am wenigsten schuld an etwas ist, wird zum großen Verlierer, möglicherweise eine Rolle, die ihm schon durch seine Geburt mitgegeben wurde." Das Stück wird ab Herbst auf dem Spielplan stehen. Theater ecce inszeniert mit "All Inclusive" ungezwungen ein Stück, in dem Profis und Menschen mit Behinderungen integriert werden und der Menschlichkeit eine Bühne geben.

Knappes Budget und fehlende Finanzierung der Kunst

Aus Budgetgründen wird das Gemeinschaftsprojekt mit dem Nationaltheater "Lesja Ukrainka" in Kiew auf 2019 verschoben. Trotz Förderer, Partner und Sponsoren ist das Budget im Theater ecce knapp. "Wir brauchen dringend eine Vollzeit Stelle mehr", fordert Reinhold Tritscher und wünscht sich eine Anhebung der Subventionen auf eine Basis von 60.000 Eur. Über das Honorar der Künstler, Autoren und Schauspieler will er nicht sprechen. "Wir sind weit entfernt vom Mindestlohn. Da besteht Handlungsbedarf - man beutet die Künstler aus, die das Kulturleben dieser Stadt prägen."
Das Theater ecce betreut auch 2018 ehrenamtlich die Aktion Hunger auf Kunst und Kultur in Salzburg. Das Heckentheater findet dieses Jahr nicht statt.


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