Die Stadt taumelt im Jazz
Zwei Highligts dieses außerordentlichen Festivals: Top-Band aus Palästina und das das Bezirkblätter-Konzert "Tin Men & the Telephone".
SALZBURG (lin). Einzelnen Konzerte herauszugreifen aus dem reichhaltigen Programm von Jazz & the City ist ein gewagtes Unternehmen. Zum einen, weil die Geschmäcker verschieden sind und zum anderen, weil die Referenzen aller 100 Bands, die von 25. bis 29. Oktober auf einer der 56 Bühnen in der Altstadt bei freiem Eintritt auftreten werden, samt und sonders hervorragend sind. Da gibt es nicht eine Formation, die nicht auf Top-CDs, gefeierte Auftritte in ganz Europa oder super Kritiken in Fachzeitschriften verweisen könnte. Und doch, da sind zwei Konzerte, die das Stadtbaltt seinen Lesern ganz besonders ans Herz legen möchte:
In Trance durch 1001 Nacht
Es ist die Lieblingsband von Tina Heine, der Intendantin des Festivals, und sie heißt "47 Soul". Die Musiker kommen, man möchte es nicht glauben, aus Palästina, aus dem Jemen und aus Jordanien. "Die Band klingt nicht wie virtuose Folklore in arabischem Stil", sagt Heine, "diese Band spielt Hip-Hop, Drum 'n' Bass, harten Rock oder urabne Beats, die sie nicht nur im arabischen Raum, sondern auch in England zu Stars gemacht haben. Da sind analoge Synthiziser und knorrige Gitarren zu hören, und in den arabischen und englischen Texten geht es nicht um Bomben, sondern und Vergebung, nicht um Attentate, sondern Integartion", sagt Heine, die die Band auf der Bühne erlebt hat. "Und am Ende der '47 Soul'-Performance tanzt das Publikum überlicherweise wie in Trance." Auftritt: Samstag, 28. Oktober, 22:30 Uhr Republic.
"Näher dran" am Puls des Festivals
Die Bezirksblätter verschenken ein Konzert. Das kann man so sagen, denn unsere Zeitung finanziert den Auftritt der holländischen Gruppe "Tin Men & the Telephone" mit einem sehr namhaften Sponsoren-Betrag. Warum gerade diese Band? Weil sie wie geschaffen ist für eine Zeitung und ihre Leser, die sich für multimediale Information interessieren. Da werden politische Videos auf einer Leinwand nicht nur abgespielt, sondern musikalisch bearbeitet. Reden von Leuten wie Donald Trump oder Recep Tayyip Erdoğan kommen da vor, und Musiker auf der Bühne verwandeln den Sprachrhythmus dieser Herren in Musik. Dieses Bühnenkonzept ist ebenso neu wie eindringlich und vermischt tolle Kunst mit präzisen politischen Botschaften - typisch Bezirksblätter. Auftritt: Freitag, 27. Oktober, 21:00 Uhr Republic.
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