Was der Müll entlang der Autobahnen für Geschichten erzählt

530 Tonnen Müll fallen jedes Jahr an Salzburgs Autobahnstrecken an. Der Großteil 400 Tonnen) davon an Autobahnrastplätzen, wo der Abfall in und neben den aufgestellten Müllkübeln entsorgt wird. 130 Tonnen Müll sammeln Asfinag-Mitarbeiter aber jedes Jahr am Fahrbahnrand ein, großteils an Auf- und Abfahrten. Das entspricht rund 400 Containern Müll. "Überall dort, wo es Fast-Food-Restaurants mit Drive-In gibt, häufen sich dann nach rund eine Viertelstunde Fahrzeit die Essens- und Getränkeverpackungen am Fahrbahnrand", berichtet Asfinag-Mitarbeiter Christian Fagerer. Sein Wunsch an die Autofahrer ist bescheiden: "Bitte schmeißt die Verpackungen wenigstens nicht einzeln aus dem Fenster, sondern zusammen im Sackerl, das ihr beim Fast-Food-Drive-in bekommt. Das würde uns schon helfen."

Müll auf der Fahrbahn als Unfallauslöser

Freilich – Müll schmeißt man gar nicht aus dem Fenster, weil darauf aber keine Strafen folgen, wird sich das wohl nicht mehr ändern. Das wissen Christian Fagerer und Günter Neuhofer, der stellv. Leiter der Autobahnmeisterei Salzburg-Liefering beide. Es sind nicht nur Essens- und Getränkeverpackungen, die Asfinag-Mitarbeiter am Fahrbahnrand aufklauben müssen, sondern auch Nummertafeln (gestohlene und verlorene), Geldtaschen (fast immer gestohlen – und gehäuft findet man sie in der Nähe von Shoppingcentern und größeren Veranstaltungsorten) oder von Ladeflächen herabgefallene Gegenstände wie jüngst ein Eisenregal, das plötzlich auf dem Mittelstreifen stehen geblieben ist. Dass das eine Gefahr für nachkommende Autofahrer ist, kann sich jeder vorstellen. Aber auch ein achtlos wegworfene Kartonschachtel oder eine aufgewirbelte Zeitung können Unfälle auslösen.

Müllentsorgung kostet jedes Jahr 760.000 Euro

Selbst auf den Rastplätzen seien manche Auto- und Lkw-Fahrer nicht soweit, die Müllkübel als das auszumachen, was sie sind: der richtige Ort für Abfall. Neben Kleinmüll landt dort   oft auch Sperrmüll wie Altreifen, Fahrräder oder Kühlschränke und Bauschutt. "Das hat auf unseren Rastplätzen nichts verloren", sagt Asfinag-Geschäftsführer Josef Fiala. Die Entsorgung des Mülls an den Autobahnen kostet alleine im Bundesland Salzburg jedes Jahr 760.000 Euro.

Übrigens: Anhand des Mülls kann die Asfinag auch erkennen, wann die großen Reisewellen aus nördlichen Nachbarstaaten in den Süden und wieder retour rollen. Traditionell sind das auch jene Wochenenden mit dem mit Abstand höchsten Müllaufkommen. Das nun bevorstehende Wochenende wird wieder ein solches werden.

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