"Kontrollen am illegalen Straßenstrich zeigen Wirkung"
SALZBURG (lg). Während das Jahr 2015 für die Salzburger Polizei im Zeichen der Migrationskrise mit den Hotspots Grenzübergang/Freilassing, Alte Autobahnmeisterei an der Münchner Bundesstraße und Hauptbahnhof stand, wurde in den ersten Monaten des Jahres 2016 wieder zu einer geregelten Tätigkeit übergegangen. Im Fokus standen bei den Schwerpunktkontrollen die illegale Straßenprostitution, der Südtirolerplatz beim Hauptbahnhof und die Gstättengasse sowie das sektorale Bettelverbot.
Kontrollen wirken
„Der Straßenstrich wird bereits seit mehreren Jahren intensiv kontrolliert. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Kontrollen zwar eine gewisse ‚Störung’ des illegalen Straßenstriches darstellen, aber allein nicht ausreichen, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Daher wurde in Zusammenarbeit mit dem Strafamt der Polizei eine neue Vorgangsweise entwickelt, die im Fall von mindestens drei rechtskräftigen Strafen die Verhängung von Aufenthaltsverboten und zu deren Durchsetzung Abschiebungen vorsieht", betonte Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP). Zwar sei dieses Gesetz nur bedingt wirksam, da die Prostituierten zwar abgeschoben werden können, aber nach zwei Wochen wieder hier sind. "Es ist aber zumindest gelungen, durch regelmäßige Kontrollen die Zahl der Prostituierten in den vergangenen Jahren zu reduzieren. Früher trafen die Beamten bei ihren Kontrollen oft 25 Prostituierte an, jetzt hat sich diese Zahl auf sechs bis acht Prostituierte pro Einsatz eingependelt. Ganz verschwinden wird der Straßenstrich aber nie", räumt Preuner ein. Die Polizei hat deshalb im vergangenen Jahr begonnen, gegen die Freier verstärkt vorzugehen. "Das ist allerdings nicht so einfach, weil man diese tatsächlich auf frischer Tat ertappen muss. Deshalb sind wir dazu übergegangen, in den Bereichen mit verstärkten Verkehrskontrollen Präsenz zu zeigen", fügt Stadtpolizeikommandant Manfred Lindenthaler hinzu.
Die Einführung einer eigenen Zone für legale Straßenprostitution, wie sie viele Anrainer in den betroffenen Stadtteilen rund um Gnigl und Schallmoos fordern, ist laut Preuner aber kein Thema. "In Salzburg gibt es 18 legale Bordelle, das muss ausreichen."
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