Mini Med-Veranstaltung

Ein Abend im Zeichen der Demenz und Angehörigen

Am gestrigen Welt-Alzheimertag fand die Mini Med-Veranstaltung zum Thema Demenz und zum neuen Projekt "Demenz und Ich" im Kolpinghaus Salzburg statt. Die Initiative wurde gemeinsam von Mini Med und MAS Alzheimer ins Leben gerufen, um Wissen über Demenz/Alzheimer zu vermitteln und den Angehörigen ein Handwerkszeug für den Umgang mit Personen mit Demenz zu geben. Carmen Viereckl, Klinische- und Gesundheitspsychologin bei MAS Alzheimer, hielt zwei Vorträge zum Thema Demenz und Johannes Oberndorfer, Geschäftsführer der RMA Gesundheit, stellte das Projekt vor.

SALZBURG. Die Eröffnung der Mini Med-Veranstaltung zum Thema "Demenz und Ich", Hilfe für betreuende Angehörige im Kolpinghaus Salzburg, nahm Daniela Gutschi, Klubobfrau der Salzburger ÖVP und Geschäftsführerin beim Hilfswerk Salzburg, vor. Sie erwähnte in ihrer Rede, dass für die betroffenen Angehörigen noch viel zu tun sei und solche Veranstaltungen ein weiterer Tropfen sind. Im Anschluss referierte Carmen Viereckl, Klinische- und Gesundheitspsychologin bei MAS Alzheimer, eine Anlaufstelle in allen Fragen zu Demenz/Alzheimer für Betroffene und Angehörige, über das Thema Demenz im Allgemeinen. Derzeit gebe es 50 Millionen Menschen, die an Demenz erkrankt sind und diese Zahlen verdoppeln sich alle 20 Jahre. "Man kann auch an Demenz erkrankt sein, ohne etwas zu bemerken", meint Viereckl. Vor mehr als 40 Zuschauern, die alle auf zugewiesenen Plätzen mit dem nötigen Sicherheitsabstand saßen, beschrieb die Expertin unter anderem die Veränderungen auf drei Ebenen, die durch eine Demenzerkrankung auftreten: Kognitive (geistige) Veränderung, selbstständige Bewältigung des Alltags hat sich verändert sowie das Verhalten.

"Es braucht immer ein Beratungsteam"

In ihrem zweiten Vortrag referierte Viereckl über Strategien zur Vorbeugung und Risikosenkung. "Das Tun auf dem Altersweg ist entscheidend für eine Alzheimer-Erkrankung", sagt die Klinische- und Gesundheitspsychologin und hebt hervor: "Soziale Aktivität ist ganz wichtig für die Vorbeugung." Einsamkeit sei ein großer Risikofaktor für Demenz. Unter anderem beugen Schlaf, Bildung/geistige Aktivität, Ernährung, Bewegung, aber auch Entspannung eine Erkrankung vor. Viereckl betont: "Je früher eine Krankheit erkannt wird, desto besser." Und für sie kann nicht nur eine Angehörige eine demente Person pflegen, dafür braucht es immer ein Beratungsteam.

Neues Projekt "Demenz und Ich" vorgestellt

Zum Ende des Abends stellte Johannes Oberndorfer, Geschäftsführer der RMA Gesundheit, das neue Projekt "Demenz und Ich" näher vor: "Unser Ziel ist es, Menschen zu helfen, die von heute auf morgen in der pflegenden Situation sind. Wir wollen eine Unterstützung für Angehörige schaffen." Die Initiative umfasst ein Handbuch sowie eine speziell entwickelte, kostenlose Online-Schulung, die auf den Inhalten aus dem Handbuch basiert und durch abwechslungsreiche Audio- und Videoelemente ergänzt wird. Über 30.000 Menschen waren seit Ende 2019 bereits auf dem Portal aktiv.

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