Landtagswahl Salzburg 2023
Erstwähler über alternative Kanäle ansprechen
Jungwähler zu erreichen und zum Wahlgang zu motivieren, wird für Jugendorganisationen und das Land immer schwieriger. Dafür wird auf alternative Kanäle gesetzt. Akzente Salzburg versucht's mit heimischen Influencern über TikTok, Podcasts und Co.
SALZBURG. 23.000 junge Salzburgerinnen und Salzburger werden bei der Landtagswahl in April zum ersten Mal wählen dürfen. Sie zu erreichen und zum Wahlgang zu motivieren, wird für Jugendorganisationen und das Land immer schwieriger. „Leider gibt es immer mehr Familien, die sich nicht mehr mit ihren Kindern auf Wahlen vorbereiten. Der Brauch, gemeinsam am Wahlsonntag zur Wahl zu gehen, hat sich verlebt. Wir müssen daher über Schulen, Organisationen und über neue Kanäle versuchen, zu informieren und zu motivieren", sagt Alexander Mitter, Geschäftsführer von Akzente Salzburg.
TikTok wird zum Informationsmedium
Dafür müsse man auch auf alternative Kanäle ausweichen. „70 Prozent der Jugendlichen sind auf TikTok, nur noch zehn Prozent nutzen Facebook. Daneben nutzt diese Zielgruppe auch Youtube und Instagram, um sich zu informieren. Klassische Medien und deren Print- wie Onlineauftritt haben wenig Relevanz", so Mitter.
Für die TikTok-Videos konnte Akzente Salzburg Influencer Daniel Burghart aus Koppl gewinnen.
Quelle Video: Akzente Salzburg
Veranstaltungen an Schulen
Dem wollen Akzente Salzburg, das Land Salzburg und der Salzburger Landesjugendbeirat Rechnung tragen: „Im Zuge der Erstwahl werden wir Kurzvideos mit Information, Motivation und Umfragen rund um die Wahl auf TikTok stellen. Wir treten an Schulen mit Veranstaltungen zu den Themen Demokratie, Migration und Medienbildung heran", sagt Jugendlandesrätin Andrea Klambauer.
„Jungend ist nicht unpolitisch"
Sie selbst habe viel mit Jugendlichen in den Bezirken gesprochen: „Die Jungen sind nicht unpolitisch. Sie hören z.B. Podcasts zu Themen, die für sie wichtig sind. Das sind Umwelt, Naturschutz, Feminismus usw. Sie wollen sich von der Politik ernstgenommen fühlen und gesehen werden", so Klambauer.
„Jugendliche müssen nicht lernen, dass es 36 Abgeordnete im Landtag gibt. Sie sollen verstehen, dass es unterschiedliche Standpunkte zu Themen gibt und dass Parteien diese unterschiedlichen Standpunkte vertreten. Sie sollen ein Gefühl dafür bekommen, welche Partei ihrer eigenen Meinung am nächsten komme. Außerdem sollen sie selbst lernen, sich eine Meinung zu bilden."
Andrea Klambauer, Jugendlandesrätin (Neos)
Grundsätzliches:
Sechs Prozent der Wahlberechtigten in Salzburg sind Erstwählerinnen und Erstwähler. Je höher die zu wählende „Ebene", umso weniger Wahlbeteiligung gibt es bei der Jugend. Das heißt: Wird auf Gemeindeebene gewählt gehen mehr Menschen zur Wahl als auf Landesebene. Dort gehen mehr zur Wahl als auf Bundes- und wieder weniger werden es auf EU-Ebene.
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