Forderungspaket der Frauenreferentinnen
Gegen Genitalverstümmelung und für Gewaltschutz
Am Freitag (22. September) tagten die Frauenreferentinnen der Bundesländer in Vorarlberg. Salzburg setzte sich dabei besonders für die Prävention von Genitalverstümmelung und für Gewaltschutz ein.
SALZBURG/VORARLBERG. Die Zahl der von Genitalverstümmelten Frauen wird in Salzburg auf 400 geschätzt. Obwohl bereits gesetzliche Regelungen zur Strafverfolgung bei begangenen Genitalverstümmelungen im Aus- und Inland vorhanden sind, soll ein umfangreiches Maßnahmenpaket in Zukunft schon die Durchführung der schrecklichen Praxis präventieren.
"Leider ist diese schreckliche Praxis auch in unserem Land noch immer ein Thema. Es bedarf auf Bundesebene einheitlicher und verpflichtender Ausbildungsmaßnahmen zum Schutz der jungen Frauen und Mädchen sowie zur Unterstützung derjenigen, die Prävention und Hilfe leisten können, zum Beispiel Lehrkräfte, Ärztinnen und Ärzte, Hebammen und Pflegekräfte."
Landesrätin Daniela Gutschi
Maßnahmenpaket gegen Genitalverstümmelung
Aktionspläne und Maßnahmen für Bildung, Soziales und Gesundheit sollen auf Aufforderung nun von den Bundesregierungen ausarbeitet werden. Schon im nächsten Jahr soll das Thema in die Lehrpläne der Pädagogischen Hochschule integriert werden, um mit dem Wissen frühe Anzeichen richtig zu deuten und angemessen darauf zu reagieren zu können. Auch eine bessere praktische Handhabe für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinder- und Jugendhilfe soll es künftig geben. Bei akuter Gefahr einer Reise ins Ausland zur Genitalverstümmelung sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so etwa den Reisepass einziehen können.
Ambulanzen zum Gewaltschutz
Weiters soll auch die Finanzierung der zahlreichen Anlaufstellen für betroffene Frauen häuslicher Gewalt sichergestellt bleiben. Ambulanzen zum Gewaltschutz in den Ländern sollen ergänzend zum Beratungsstellen-Netz flächendeckend in allen Bundesländern zur Verfügung stehen. Auch darüber herrschte unter den Frauenreferentinnen Einigkeit.
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