Erfolg für Staatsanwaltschaft Salzburg
Menschenhändlerring aus Salzburg zerschlagen

- Landesgericht Salzburg
- Foto: MeinBezirk Salzburg
- hochgeladen von Michael Kretz MSc
SALZBURG: Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Salzburg ist den Behörden ein schwerer Schlag gegen ein internationales Menschenhändlernetzwerk gelungen. In Kolumbien wurden am 5. September fünf mutmaßliche Mitglieder der Bande festgenommen. Der Ring soll jahrelang von Salzburg aus operiert und mehr als 40 junge Frauen aus Südamerika mit falschen Versprechungen nach Österreich gelockt haben – um sie hier zur Prostitution zu zwingen.
Das Bundeskriminalamt bestätigte den Einsatz, verweist jedoch auf laufende Ermittlungen und gab zunächst keine weiteren Details bekannt. Dutzende Opfer konnten mittlerweile identifiziert werden, die meisten von ihnen stammen aus Kolumbien.
Einschüchterung mit Gewalt und Videos
Laut Europol wurden Frauen, die sich widersetzten, brutal misshandelt. Die Täter filmten die Übergriffe und nutzten die Aufnahmen, um andere Opfer einzuschüchtern. Auch Familienangehörige in Kolumbien seien mit Drohungen und Gewaltakten unter Druck gesetzt worden. Bei der koordinierten Razzia wurden mehrere Frauen aus der Gewalt der Bande befreit.
Der mutmaßliche Hauptorganisator – ein österreichisch-türkischer Staatsbürger – ist weiterhin auf der Flucht.
Festnahmen in mehreren Ländern
Bereits im August hatten die Ermittler in Österreich zwei Frauen aus Österreich sowie eine Rumänin festgenommen. Sie sitzen derzeit in Haft. Zudem wurden in Spanien ein uruguayischer Mann und eine kolumbianische Frau verhaftet.
Laut Staatsanwaltschaft Salzburg startet am 13. Oktober der Prozess gegen die bereits inhaftierten Verdächtigen. Ob die zuletzt in Kolumbien Festgenommenen nach Österreich ausgeliefert werden, wird derzeit geprüft.


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