Nach Hunde-Attacke auf Joggerin
Pfotenhilfe fordert Verbot der Schutzhundeausbildung
Der Fall der folgenschwerer Hunde-Attacke, bei der Montagmorgen im oberösterreichischen Naarn eine Joggerin ums Leben gekommen ist, schockiert auch Salzburg. Die Pfotenhilfe fordert nun das Verbot der "Schutzhundeausbildung", bei der Hunde zu Waffen gemacht werden sollen.
SALZBURG. Wie unsere "MeinBezirk"-Kollegen in Oberösterreich berichteten wurde vergangenen Morgen eine 60-Jährige Joggerin von einem American Staffordshire Terrier attackiert. Das Opfer erlag vor Ort den schweren Verletzungen.
Nun irritiert das Gerücht, der zufolge der Hund, der die Joggerin attackiert hat, von seiner Züchterin durch sogenanntes "Schutzhundetraining" auf Schärfe ausgerichtet worden sein soll, die Pfotenhilfe Lochen. "Ich habe null Toleranz gegenüber dieser grausamen und unmenschlichen Abrichtung auf Schärfe und fordere Tierschutzminister Johannes Rauch daher auf, noch diesen Herbst ein längst überfälliges Verbot für die 'Schutzhundeausbildung' zu verhängen - zum Schutz von Tier und Mensch", so Johanna Stadler von der Pfotenhilfe Lochen.
Hier gehts zum Beitrag der Pfotenhilfe Lochen.
Schutzhundeausbildung
Auf der Website der Österreichischen Hundesport Union findet man folgende Beschreibung der Schutzhundeausbildung: "Zu unrecht verbinden manche HundehalterInnen den Schutzhundesport ausschließlich mit Begriffen wie Scharfmachen, Aggression, Kampfhund und ähnliches. Bei richtigem Aufbau der Schutzhundeausbildung bedeutet jedoch der Schutzdienst für den Hund: Förderung und kontrolliertes Ausleben seiner vorhandenen Triebanlagen. Spiel und Kampf um die Beute. Absolute Bereitschaft des Hundes sich seinem Menschen unterzuordnen."
Hund nach Attacke eingeschläfert
Der betreffende Hund wurde nach dem Angriff auf die Joggerin über Anordnung der Bezirkshauptmannschaft Perg in Absprache mit den Amtstierärzten eingeschläfert und auch der Tierschutz-Landesrat von Oberösterreich hat eine Evaluierung des oberösterreichischen Hundehaltegesetzes in Auftrag gegeben. Doch Stadler ist sich sicher, dass nicht die Rasse oder das Tier für die Attacke verantwortlich zu machen ist: "Wenn es um Tiere geht, ist nach wie vor immer und ausschließlich der Mensch das Problem! Insbesondere dann, wenn er unschuldige Tiere zu lebenden Waffen macht", so Stadler und ergänzt:
"Egal welche Rasse, ein Hund wird so, wie er aufwächst. Meine Tochter Aurelia hat sich vor einigen Jahren, noch als Volksschulkind, eines abgegebenen American Staffordshire-Rottweiler-Mischlingswelpen angenommen und ihn liebevoll aufgezogen. Die beiden sind seither unzertrennlich und ich traue mich ohne mit der Wimper zu zucken zu behaupten, dass Louis niemals dazu fähig wäre, einen Menschen zu verletzen - im Gegenteil begegnet er jedem Besucher unseres Tierschutzhofs so voller Liebe, dass man sich kaum wehren kann."
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