Kinderhilfe
"Wenn die Sozialversicherung Kosten übernimmt, hilft das sehr"
Die Häuser der „Ronald McDonald Kinderhilfe“ Österreich bieten für die Familien von kranken Kindern ein „Zuhause“ auf Zeit. Im Durchschnitt entstehen der Kinderhilfe pro betroffenem Kind mit Familie rund 50 Euro pro Tag an Kosten, die nicht von der Eigenleistung der Familie abgedeckt werden können. Sebastian Huber, NEOS Salzburg Sozial- und Gesundheitssprecher, hat einen Antrag im Landtag eingebracht, dass die Sozialversicherungen die Kosten für die Unterbringung von Familienangehörigen in den Appartements der Kinderhilfe übernehmen. Bisher fehlt eine solche Regelung.
SALZBURG. Längst ist es wissenschaftlich erwiesen, dass die Nähe von Eltern und Geschwistern sich positiv auf den Genesungsverlauf von schwer kranken Kindern auswirkt. Die Häuser der „Ronald McDonald Kinderhilfe“ Österreich, ein unabhängiger, gemeinnütziger Verein, bieten für die Familien von kranken Kindern ein „Zuhause“ auf Zeit. Der Bau und der laufende Betrieb der fünf Kinderhilfe-Häuser (Graz, Salzburg, Innsbruck und zwei Häuser in Wien) wird ausschließlich durch Spendengelder finanziert. In Salzburg wird auf dem Gelände des LKH Salzburg gerade ein neues Kinderhilfe-Haus gebaut. Dieses soll nächstes Jahr im November fertig sein und Platz für 15 Familien bieten.
"Kosten für die Unterbringung
der Eltern sollten übernommen werden"
Im Durchschnitt entstehen der Kinderhilfe pro betroffenem Kind mit Familie rund 50 Euro pro Tag an Kosten, die nicht von der Eigenleistung der Familie abgedeckt werden können. "Derzeit erhalten wir keine öffentlichen Gelder, wollen jedoch in Zukunft noch stärker auf die Lücke im Gesundheitssystem aufmerksam machen", sagt Karin Schmidt, Vorstand der "Ronald McDonald Kinderhilfe". Sebastian Huber, NEOS-Salzburg Sozial- und Gesundheitssprecher, Zweiter Präsident und im Zivilberuf niedergelassener Facharzt für Innere Medizin in der Stadt Salzburg, fordert deshalb:
„Aus meiner Sicht sind hier die Sozialversicherungen gefordert. In Deutschland werden die entstandenen Kosten der Kinderhilfe schon längst von den Sozialversicherungen übernommen. Dort kommen die Sozialversicherungen zumindest teilweise für die Unterbringung der Eltern auf. In Österreich fehlt leider eine entsprechende Regelung für die Unterbringung der Eltern. Dies wäre ein wichtiger Beitrag der Sozialversicherung für vom Schicksal gezeichnete Familien. Einen entsprechenden Antrag habe ich im Salzburger Landtag bereits eingebracht.“
Schon die Übernahme der Hälfte der Kosten hilft
Selbst wenn die Sozialversicherung schon die Hälfte der Kosten in Höhe von etwa 50 Euro übernimmt, hilft das der Kinderhilfe weiter, so Schmidt, denn dadurch "können wir die Lücke im Gesundheitssystem ein Stück weiter schließen, indem wir das 'Zuhause auf Zeit' in Kliniknähe für die Familien ermöglichen. Und die Anerkennung und Förderung unserer Leistungen seitens Sozialsystem sind daher für die Kinderhilfe – auch in Österreich – besonders wichtig." Sie ergänzt weiter:
"Natürlich wünschen wir uns, dass unsere Leistungen auch vom Sozialsystem anerkannt werden, weil sie für die schwer kranken Kinder und ihre Familien sehr wichtig sind: Welchen Stellenwert die Nähe zur Familie für den Heilungsprozess der kleinen PatientInnen hat, wird von ÄrztInnen immer wieder bestätigt. Die Anwesenheit der Angehörigen und das Gefühl von Geborgenheit können schwer kranken Kindern die nötige Kraft und Zuversicht für die schwierige Zeit während der medizinischen Behandlung schenken und damit nachweislich auch Spitalsaufenthalte verkürzen."
Die Salzburger Landesregierung wird von Huber ersucht, an die Bundesregierung mit dem Ersuchen heranzutreten, mit den österreichischen Sozialversicherungen (Träger der sozialen Krankenversicherungen) in Verhandlungen zu treten, damit die Sozialversicherungen die Kosten für die Unterbringung von Familienangehörigen in den Appartements der Kinderhilfe übernehmen.
In Salzburg werden im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin (Kinder- und Jugendheilkunde, Neonatologie, und Kinderchirurgie) oder im EB-Haus (Schmetterlingskrankheit) viele zumeist schwerkranke Kinder behandelt, die teils monatelang im stationären Krankenhaus-Setting bleiben müssen. Österreichweit werden an den fünf Standorten der Kinderhilfe jährlich rund 1.200 Familien geholfen.
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