Austria Salzburg
„Die Zukunft des Stadions steht auf dem Spiel”
Im Falle eines Aufstiegs aus der Regionalliga West wollen die Violetten die Spiele der zweiten Liga in ihrem Stadion austragen – die Bauträger legen sich aber quer.
SALZBURG. „Wir haben am Montag die Lizenzen für die zweite Liga eingereicht” erklärt SV Austria Salzburg-Präsident Claus Salzmann. Für das Spiel in der höheren Klasse muss allerdings das Stadion erst einmal Zweitligatauglich gemacht werden. Bis dahin will die Austria bei Vorwärts Steyr unterkommen. Unter diesen Voraussetzungen wurden die Lizenzen eingereicht, so Claus Salzmann.
Den Aufstiegsplänen machen nun die Bauträger, die vergangenes Jahr Grundstücke in der Umgebung auf denen sich auch das Stadion befindet, grundbüchlich erworben haben, einen Strich durch die Rechnung. Am Donnerstag erklärten diese, die 500 Wohnungen im Areal bauen wollen, dass Lärm und Verkehr für ein Wohngebiet in diesem Umfang nicht tragbar sei. Geschäftsführer Philipp Radlegger, Bergland GmbH:
„Es ist möglich, dass wir den Abbruch von der Fantribüne und auch der Flutlichtanlage einfordern.”
Salzmann-Vorgänger Windischbauer hat im Namen der Austria Salzburg nämlich mit Grundeigentümer Stiegl eine Vereinbarung unterschrieben, dass bis Juni 2024 Tribüne und Flutlicht entfernt werden müssen. Man bemühe sich aber um eine einvernehmliche Lösung, so Bürgermeister Harald Preuner.
Eine Bewilligung für Fantribüne und Flutlicht – so wie es Bürgermeister Harald Preuner forderte – ist damit also vom Tisch. Die Bewilligung für das aktuelle Stadion läuft zudem im Juni 2024 aus.
„Ich bin Pinzgauer und daher gewohnt, dass man sich an mündliche Vereinbarungen hält. Für uns kam das gestern völlig überraschend”,
erklärt Claus Salzmann. Auch Bürgermeister Preuner zeigte sich am Freitag überrascht:
„Vor zwei Wochen waren wir uns noch einig.”
Preuner forderte eine unbefristete Bewilligung für Fantribüne und Flutlicht. Weitere Behördenverhandlungen dafür finden in Kürze statt. „Die Bauträger wollen offenbar, dass die Sportstätte ganz abgetragen wird. Das können wir als Stadt nicht zulassen”, so Bürgermeister Harald Preuner. Für 400.000 Euro soll eine neun Meter hohe Lärmschutzwand errichtet werden, die Stadt werde sich auf eigene Kosten für die behördliche Bewilligung einsetzen.
Claus Salzmann: „Es geht hier nur indirekt um die Austria, das Stadion gehört der Stadt Salzburg, wir sind hier nur Mieter. Ich bin zu allen Parteien hingegangen. Harald Preuner und Florian Kreibich waren die einzigen die sich für dieses Stadion bemüht haben und uns keine Steine in den Weg gelegt haben. Die Zukunft des Stadions steht jetzt auf dem Spiel.”
Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ):
„Vor zwei bis drei Jahren war das klipp und klar, dass Tribüne und Flutlicht abgebaut werden müssen. Ich habe mich immer für die Alternative in Grödig eingesetzt. Das wäre auch viel wirtschaftlicher für den Verein. Das Problem mit dem Kreisverkehr halte ich für lösbar.”
Stadträtin Anna Schiester (Grüne):
„Das Stadion-Provisorium in Maxglan kann keine Dauerlösung werden. Eine neun Meter hohe Schallschutzwand, so wie sie nun als Lösungsvorschlag im Raum steht, ist weder stadtplanerisch tragbar, noch gegenüber den Anrainer:innen vor Ort zu rechtfertigen”.
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