Lehrling des Jahres 2019
Gerlinde Bürgmann weiß sich in ihrem Beruf durchzusetzen
Große Veränderungen brachte der Titel "Salzburgs Lehrling 2019" nicht in das Leben von Gerlinde Bürgmann aus Puch. Nur auf diversen Veranstaltungen wird die Ofenbau- und Verlegetechnikerin der Elsbethner Firma Andreas Ebner Hafner- und Fliesenlegermeister GmbH auf ihren Titel angesprochen und beglückwünscht. Die 21-Jährige hat ihren Kollegen und Chefs recht schnell gezeigt, was sie kann und deshalb wird dem Lehrling in der Praxis auch viel zugetraut.
ELSBETHEN/PUCH. Seit Anfang Dezember darf sich Gerlinde Bürgmann aus Puch "Salzburgs Lehrling des Jahres 2019" nennen. Die 21-jährige Ofenbau- und Verlegetechnikerin setzte sich bei der von Bezirksblättern, Wirtschaftskammer Salzburg und ORF veranstalteten Suche nach dem Lehrling 2019 durch. "Voll geil", waren ihre ersten Gedanken, nachdem Wirtschaftskammer-Präsident Manfred Rosenstatter ihren Namen als "Lehrling 2019" nannte. "Auf der Bühne war ich schon ein bisschen angespannt", so Bürgmann über die Momente vor der Verkündung des Siegers. Den Abend bei der Gala „Bist du g'scheit!“ im WIFI Salzburg hat sie als einen "sehr feschen" in Erinnerung mit einem "sehr guten Essen", wie die 21-Jährige betont. Der Preis ist für sie ein Beweis, dass sie ihre Arbeit gut macht und dass man für sein Tun etwas zurück bekommt.
"Ich lass mir nicht viel gefallen"
Zum wiederholten Male hat eine Frau in einem Männerberuf den Lehrlingstitel abgeräumt. Bürgmann weiß sich durchzusetzen:
"Ich lasse mir nicht viel gefallen und kann mich gut durchsetzen. Man braucht auch viel Selbstvertrauen als Frau in einem Männerberuf."
Die Tennengauerin hatte nicht unbedingt vor irgendwann eine Universität zu besuchen und wusste recht früh, dass ihr Schritt in Richtung handwerkliche Lehre geht. "Mit 18 Jahren habe ich dann auch gemerkt, dass mir das Arbeiten sehr taugt", so die Pucherin, die noch daheim am elterlichen Bauernhof lebt. Bei der Andreas Ebner Hafner- und Fliesenlegermeister GmbH in Elsbethen zeigte sie ihren Kollegen und Chefs recht schnell, dass sie was kann und dementsprechend schnell traute man ihr auch einiges zu. Der Titel "Lehrling des Jahres 2019" hat in ihrem Leben nicht viel verändert.
"Ich arbeite immer noch mit demselben Spaß und Ehrgeiz und auch in der Firma hat sich deswegen nichts verändert. Nur bei diversen Veranstaltungen werde ich öfter auf den Titel angesprochen"
, erläutert Bürgmann.
Kreativität im Beruf ausleben
Bei ihrem Beruf stehen Ofenbau, Untergrundvorbereitung, Abdichtung, Verlegung und Verfugung auf dem Arbeitsplan.
"Ich habe mich für die Lehre Ofenbau- und Verlegetechnik entschieden, weil ich mich dort sehr kreativ ausleben kann. Jeder Ofen ist anders und immer eine Herausforderung"
, erklärt die 21-Jährige die Gründe für diesen Schritt. Nach zwei Schnuppertagen wusste sie, dass es der richtige Beruf für sie ist. Mit dem damit verbundenden Spaß am eigenen Tun fiel ihr auch das Lernen an der Berufsschule leicht. Die vergangenen drei Berufsschuljahre hat sie mit Auszeichnung und mit einem Notendurchschnitt von 1,0 abgeschlossen. Im September oder Oktober dieses Jahres steht dann die Gesellenprüfung auf dem Plan. Für die darauf folgende Meisterprüfung will sie noch mehr Praxis sammeln, ehe sie diese in Angriff nimmt.
Verlorene Zeit vermeiden
Für Jugendliche, die an einer Lehre interessiert sind, hat Salzburgs Lehrling des Jahres 2019 einen Rat:
"Man sollte sich gut Gedanken darüber machen, was man gerne tut und welcher Beruf zu einem wirklich passt. Ansonsten bricht man die Lehre wieder ab und es ist nur verlorene Zeit."
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