Corona und der Wohnbau
Konjunkturpaket für Wohnbau gefordert

Beim Pressegespräch der ARGE Eigenheim in Salzburg v.l.: DI Christian Struber (Bundesobmann der ARGE Eigenheim), DI Herwig Pernsteiner (GBV-Obmann-Stv.), NR Mag. Michaela Steinacker (GBV-Vorstandsmitglied) und DI Michael Pech (GBV-Aufsichtsratsvorsitzender) | Foto: Neumayr
  • Beim Pressegespräch der ARGE Eigenheim in Salzburg v.l.: DI Christian Struber (Bundesobmann der ARGE Eigenheim), DI Herwig Pernsteiner (GBV-Obmann-Stv.), NR Mag. Michaela Steinacker (GBV-Vorstandsmitglied) und DI Michael Pech (GBV-Aufsichtsratsvorsitzender)
  • Foto: Neumayr
  • hochgeladen von Martin Schöndorfer

Die ARGE Eigenheim fordert mehr Geld für den gemeinnützigen Wohnbau. Nur so sind ihrer Meinung nach, die aktuellen Herausforderung und die Preisentwicklung am Wohnungsmarkt künftig zu meistern.

SALZBURG (mgs). Die Arbeitsgemeinschaft Eigenheim fordert von der Politik mehr Geld ein, um auf die verschärfte Preisgestaltung auf dem Wohnungsmarkt zu reagieren.

"Die Anforderungen an den Wohnbau werden immer vielfältiger. So gilt es im Kampf gegen die steigende Preisspirale Neubauten zu realisieren, entsprechend der demografischen Entwicklung in Österreich vermehrt Wohnraum für „Wohnen im Alter“ zu schaffen sowie ältere Wohnanlagen klimaschutzfreundlich zu sanieren. Und auch Corona zeigt Auswirkungen auf den Wohnbausektor. Diesen Herausforderungen müssen wir uns stellen“, informiert Christian Struber, Bundesobmann der ARGE Eigenheim und Aufsichtsrat der gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV), bei einem Pressegespräch in der Mooncity in Salzburg. Struber plädiert für die rasche Einführung eines Konjunkturpakets für den Wohnbau. Darin sollen die Themenbereiche Klimaschutz und Energiewende, Digitalisierung, Wohnen und Alter/Pflege sowie Modern Working enthalten sein. „Maßnahmen in diesen Bereichen sollten ebenso wie bei anderen Wirtschaftsunternehmen mit einer zusätzlichen Investitionsprämie gefördert werden“, fordert Christian Struber.

Homeoffice miteinbeziehen

Die Wohnbauexperten sind davon überzeugt, daß das Corona-Virus künftig die Fragen nach der online-Vernetzung, Wohnungsgrößen und Grünflächen bei Wohnanlagen eingehender und umfassender zu überdenken sind.

„Die Corona-Pandemie ließ unser Zuhause in einem neuen Licht erscheinen. Die Wohnung wurde zum permanenten Aufenthaltsort, war plötzlich Wohnraum, Homeoffice und Unterrichtsort zugleich. Wer Garten oder Balkon hat, überstand die Krise besser als andere“, so Michael Pech, der darauf verweist, dass 96 Prozent der geförderten Wohnungen, die in den vergangenen 10 Jahren in Wien errichtet wurden, über private Freiräume verfügen. „Die Stadt Wien hat vor einem Jahr den Anteil der Smart-Wohnungen, die ein kompaktes und kostengünstiges Wohnen ermöglichen, von einem Drittel auf 50 Prozent erhöht. Doch durch die Pandemie stellt sich die Frage: Ist es adäquat, dass eine vierköpfige Familie auf 70 Quadratmeter lebt - mit Homeoffice und Homeschooling – vor allem, wenn die Gemeinschaftsflächen wie in der Coronazeit, gesperrt sind? Hier muss man genau beobachten und vermeintliche Errungenschaften wie die Smart-Wohnungen regelmäßig evaluieren“, erläutert Michael Pech, der ergänzt: „Auch im freifinanzierten Bereich werden die Wohnungen mittlerweile wieder größer. Das Corona-Virus zwingt uns dazu, Fragen wie Wohnungsgrößen und Grünflächen bei Wohnanlagen umfassender zu diskutieren und zu überdenken“, so Michael Pech.

Wichtig für Regierungsprogramm

Für eine Optimierung des Miete-Kauf-Modells zum Erwerb von Wohnungseigentum setzt sich NR Michaela Steinacker, Vorstandsmitglied der gemeinnützigen Bauvereinigungen, ein.

„Es ist mir sehr wichtig, junge Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass das Miete-Kauf-Modell der optimale Start in eine gesicherte Zukunft ist. Denn Eigentum beugt Altersarmut vor“, ist Michaela Steinacker überzeugt. Auch eine Änderung des Wohnungseigentums-gesetzes steht ganz oben auf ihrer Agenda. „Das Gesetz muss klarer, moderner und verständlicher werden. Zudem sollen wichtige Beschlüsse zu Erhaltungs- und Erneuerungs-maßnahmen bei Wohnanlagen künftig durch Mehrheitsentscheidungen statt wie bisher durch Einstimmigkeit ermöglicht werden. Das betrifft beispielsweise den Einbau von E-Tankstellen“, so Michaela Steinacker,

die auch die digitale Übermittlung von Vorschreibungen und Abrechnungen in Zukunft forcieren möchte.

Keine Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt

„Die gemeinnützigen Bauvereinigungen haben in den vergangenen Monaten gezeigt, dass sie krisensicher sind und ihre gesamtgesellschaftliche Verantwortung sehr ernst nehmen“, informiert Michael Pech, Aufsichtsratsvorsitzender der gemeinnützigen Bauvereinigungen. So wurde im Zuge des Corona-Lockdowns unverzüglich auf Homeoffice-Arbeitsplätze umgestellt und von keinem GBV-Unternehmen für die Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet. Auf den meisten Baustellen wurde nach einer vergleichsweise kurzen Pause bereits Anfang April wieder gearbeitet. „Die Gemeinnützigen haben mit Delogierungsstopps und individuellen Lösungen bei Mietrückständen schnell und sozial reagiert. Trotz der schwierigen Bedingungen und unter Einhaltung sämtlicher COVID‐19‐Sicherheitsmaßnahmen konnten Wohnungen übergeben werden“, erläutert Michael Pech.

Kodex untermauert verantwortungsvolles Handeln der Gemeinnützigen

185 gemeinnützige Bauvereinigungen errichteten 2019 fast 17.000 Wohnungen und verwalten derzeit in Österreich rund 940.000 Wohnungen, davon etwa 620.000 eigene Miet- und Genossenschaftswohnungen. Knapp drei Milliarden Euro wurden 2019 in Neubauten und fast eine Milliarde Euro in Sanierungen von bestehenden Objekten investiert. Damit werden österreichweit über 80.000 Arbeitsplätze gesichert. „Daraus erwächst eine besondere gesellschaftliche Verantwortung. Deshalb verpflichten sich die gemeinnützigen Bauvereinigungen für das Geschäftsjahr 2021 einen umfassenden Corporate Governance Bericht zu erstellen“, erklärt Herwig Pernsteiner, Obmann-Stv. der gemeinnützigen Bauvereinigungen. Eine erste Version existiert bereits für die Geschäftsjahre 2018 bis 2020. Die neue Version umfasst die internationalen und nationalen Regeln, Vorschriften, Werte und Grundsätze, die für Unternehmen gelten und bestimmen, wie diese geführt und überwacht werden. „Jeder Corporate Governance Bericht wird dem Revisionsverband zusammen mit dem Jahresabschluss vorlegt. Somit ist Transparenz und Kontrolle gegeben“, so Herwig Pernsteiner.

Mehr zum Thema

Die ARGE Eigenheim feierte 2019 das „50-Jahr-Jubiläum“ und ist ein Zusammenschluss von rund 100 Wohnbauunternehmen in Österreich mit einem Verwaltungsbestand von über 300.000 Einheiten, rund 5000 Mitarbeitern und einem jährlichen Bauvolumen von mehr als einer Milliarde Euro.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.