Kulturwirtschaft
Renovierung und Erweiterung des Festspielhauses
Eine international besetzte Fachjury hat unter 15 Projekten einstimmig ein Siegerprojekt gekürt. Das Wiener Architekturbüro Jabornegg & Pálffy hat gemeinsam mit dem Generalkonsulenten Vasko+Partner Ingenieure den zweistufigen europaweiten Wettbewerb für sich entschieden.
SALZBURG.Das Bauvorhaben nutzt alle am Standort vorhandenen Potentiale aus und stellt damit die letzte Erweiterungsstufe des Festspielbezirkes dar. Die Aufgabenstellung an das Generalplanerbüro war dreigeteilt: Die Bestandsgebäude müssen umfassend und umsichtig saniert werden. Die am Ende ihrer Lebenszyklen stehende Haus- und Bühnentechnik muss grundsätzlich erneuert werden. Durch eine deutliche Flächenerweiterung sollen die Arbeitsbedingungen der 240 ganzjährigen und bis zu 4.500 saisonalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter attraktiver, effizienter und zukunftsfähig gestaltet werden.
Fokus der Erweiterung liegt auf den Arbeitsräumen
Die Sanierung und Erweiterung der Salzburger Festspielhäuser ist unumgänglich, um die Zukunftsfähigkeit der drei Häuser zu sichern – für die Salzburger Festspiele und für die vielen Kulturinstitutionen, die das Salzburger Kulturleben ganzjährig in diesen Häusern/Spielstätten bereichern. Die Struktur der Salzburger Festspiele gegenüber den Anforderungen eines Spielbetriebes der Gegenwart zu ertüchtigen, ist eine komplexe architektonische Herausforderung.
Diese Aufgabe wird im Wesentlichen von der Absicht bestimmt, die bestehende Architektur fortzuschreiben und sie damit in ein bauliches Ensemble einzufügen, und gleichzeitig die internen, organisatorischen Abläufe nicht nur zu optimieren, sondern auch sinnvoll räumlich zu erweitern. Diese Anforderung wird zum einen durch eine Sanierung und einen Umbau des Bestandes eingelöst, zum anderen durch einen neuen Werkstättentrakt und eine räumliche Erweiterung in den Mönchsberg, die Orchesterprobenräume wie auch Logistikbereiche aufnimmt.
Einfaches und funktionales Konzept
Das Konzept besticht durch ein klar strukturiertes Werkstattgebäude, das als eigenständiger kubischer Baukörper zwischen dem Areal Felsenreitschule und Großem Haus situiert ist. Der Körper ist in eine einheitliche teils transparente, teils opake Fassadenkonstruktion gehüllt. Städtebaulich wird damit ein die heterogene Baustruktur beruhigender Kontrapunkt gesetzt. Das oberste Geschoss fügt sich dezent in die benachbarte Dachlandschaft ein. Der Bühnenturm des Haus für Mozarts und des Festspielhauses bleiben im Stadtraum die dominierenden Akzente. Logistisch ist das Konzept funktionell: Die Garderoben werden ausgebaut und reduzieren die Umwege zum Bühnenbereich.
Attraktive Arbeitsplätze geschaffen
Die transparenten Fassaden bieten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktive Arbeitsplätze mit guten Tageslichtverhältnissen im Inneren. Aus- und Durchblicke machen den Gebäudebestand erlebbar. Die Primärstruktur aus Ortbeton und Betonfertigteilen schafft die Grundlage für eine flexible Nutzungsstruktu, die den optimalen Betrieb auf lange Zeit nachhaltig sichert. Große Deckenöffnungen schaffen zusammenhängende Raumzonen mit hohen Arbeits- und Aufenthaltsqualitäten.
Bauarbeiten beginnen im Herbst 2024
Auf Empfehlung der Jury werden die Salzburger Festspiele noch im Juli in die Verhandlungen mit dem erstgereihten Generalplanerbüro eintreten. Die Verhandlungen sollen bis zum Herbst 2022 abgeschlossen sein.Unmittelbar nach Vertragsabschluss startet die Planungsphase, die Einreichplanung soll bis zum Sommer 2023 abgeschlossen sein. Nach Abschluss aller behördlichen Genehmigungsverfahren soll im Frühjahr 2024 die europaweite Ausschreibung der Bauaufträge erfolgen. Mit den ersten Bauarbeiten soll im Herbst 2024 begonnen werden.
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