Sozialökonomische Betriebe
Starthilfe beim Einstieg in den Arbeitsmarkt

SÖB: "Funkelnagel" eine Upcycling-Werkstatt. Hier können Frauen, bis zu einem Jahr, angestellt werden. | Foto: anderskompetent
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  • SÖB: "Funkelnagel" eine Upcycling-Werkstatt. Hier können Frauen, bis zu einem Jahr, angestellt werden.
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Manchen Menschen fällt es schwer im Arbeitsleben Fuß zu fassen. Die Gründe dafür sind vielfältig z.B. Krankheit, unvereinbare Arbeitszeiten oder Lernschwierigkeiten. Sozialökonomische Betriebe können Unterstützung bieten, wie auch die Geschichte von Betül Baysal-Gezgüc zeigt.

SALZBURG. Für Menschen, denen der (Wieder-)Einstieg in den regulären Arbeitsmarkt schwerfällt, gibt es die Sozialökonomischen Betriebe (SÖB). Dabei handelt es sich um gemeinnützige Unternehmen, die in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsmarktservice, dem Land Salzburg und anderen Wirtschaftsunternehmen befristete Anstellungen (bis zu maximal einem Jahr) ermöglichen. Ziel ist es, eine Starthilfe für den regulären Arbeitsmarkt zu geben und dabei auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Betroffenen einzugehen. Die SÖB bieten Dienstleistungen und Produkte an, etwa in der Gastronomie, bei Übersiedelungen, der Grünraumpflege oder bei Kleiderspenden. Neben den eigenen Verkaufsstellen gibt es auch die online Plattform "widado", bei der Produkte von den Sozialökonomischen Betrieben gekauft werden können. 

SÖB: Der "Bauchladen" – ein Café, Bistro und Shop. | Foto: anderskompetent
  • SÖB: Der "Bauchladen" – ein Café, Bistro und Shop.
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Vorstellung dreier SÖB

  • Der SÖB "frauenanderskompetent" bietet Frauen, die länger arbeitslos gemeldet oder über 50 Jahre alt sind, die Möglichkeit einer befristeten Anstellung. Es gibt verschiedene Arbeitsbereiche, etwa in Werkstätten oder der Gastronomie, hauptsächlich in der Stadt Salzburg. Eine befristete Anstellung ist zwischen 25 und 40 Wochenstunden möglich.
  • "Pro Mente SÖB" gibt es in der Stadt Salzburg sowie in Bischofshofen und Mühlbach am Hochkönig. Das Angebot gilt für Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen, Langzeitarbeitslose oder Asylberechtigte. Arbeitsbereiche gibt es in der Küche und im Einzelhandel.
  • Die "Halleiner Arbeitsinitiative" (HAI) bietet über 30 befristete Anstellungen an. Dabei sind diese Arbeitsverhältnisse besonders marktnah und dennoch geschützt. Es wird eine nachhaltige Integration in den regulären Arbeitsmarkt angestrebt. Diese wird durch intensive Beratung, Vermittlung, Planung von Zielen und Unterstützung der Entwicklungsprozesse auf persönlicher Ebene erreicht. 
Betül Baysal-Gezgüc schrieb über 80 Bewerbungen, ohne Erfolg. Mittlerweile ist sie wieder in der Arbeitswelt angekommen und als Verwaltungsassistentin tätig. | Foto: arbeit plus Salzburg
  • Betül Baysal-Gezgüc schrieb über 80 Bewerbungen, ohne Erfolg. Mittlerweile ist sie wieder in der Arbeitswelt angekommen und als Verwaltungsassistentin tätig.
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Erfolgsgeschichte von Betül Baysal-Gezgüc

Wie hilfreich die Unterstützung eines SÖB sein kann, zeigt auch die Geschichte von Betül Baysal-Gezgüc: Der Liebe wegen zog sie mit zwanzig Jahren nach Österreich. Die heute 40-Jährige hat ein Gymnasium in der Türkei und Lehre als Bürokauffrau in Salzburg abgeschlossen. Die Firma bei der sie vor ihrer Karenz arbeitete ging in Konkurs. Die Mutter von drei Kindern, schrieb über 80 Bewerbungen – erfolglos. Sie startete einen Kurs zur Buchhalterin. Doch während ihrer letzten Schwangerschaft gab es unerwartete Komplikationen und so musste sie ihre Ausbildung abbrechen. Nach zwei Jahren wollte Baysal-Gezgüc wieder zurück in den Arbeitsmarkt und erfuhr durch ihre AMS-Beraterin von dem SÖB "anderskompetent". Mittels dieser befristeten Anstellung im SÖB konnte Baysal-Gezgüc nach nur vier Monaten wieder in den regulären Arbeitsmarkt einsteigen. Sie arbeitet mittlerweile schon seit eineinhalb Jahren als Verwaltungsassistentin und ist froh darüber.

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