Predigt zum 3. Sonntag 2024
Du kannst vor Gottes Ruf nicht davonlaufen
Gott ruft und beruft Menschen wie dich und mich.
SALZKAMMERGUT. Jona erteilt der Ruf Gottes: „Geh nach Ninive!“. Jona macht sich zwar auf, steigt aber absichtlich auf das falsche Schiff. Genau so als der Sturm kam, und das Schiff zu sinken droht, ist es Jona der sich wieder versteckt. Ganz unten, im Maschinenraum des Schiffes. Selbst dort wird er entdeckt. An Deck sagt er: „Wenn ich es bin, und meine Last, die zu schwer ist, dann werft mich über Bord.“
Sturm, reißende Wellen, Untergang?
Selbst in dieser aussichtslosen Situation schickt Gott einen Fisch. Wir kennen die Begebenheit: Jona ist drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches. Jetzt beginnt Jona zu beten, hält Zwiegespräch, und ist in Verbindung mit Gott. Der Fisch speit Jona genau dort aus wo der Herr ihn braucht: in Ninive. Jona hört, geht und verkündet als Prophet, in der gottlosen gewalttätigen Stadt. Brachial und genial: „Noch 40 Tage und Ninive ist zerstört.“ Gottes Ruf findet Gehör. Alle werden hellhörig und bekehren sich. Aus Drohbotschaft wird Frohbotschaft. Aus Aussichtslosigkeit - und scheinbarer Gottverlassenheit die wir alle kennen - wird Auferstehung. Auch für Jona. Jona 3,1-5,10
Ich werde euch zu Menschenfischern machen
In die selbe Kerbe schlägt das heutige Evangelium Mt 1,14-20. Die Szene am See Genezareth: Jesus kommt zu den Fischern, spricht sie an, wird erkannt, und alle folgen ihm. Welch Begeisterung von Jesus und seinen Worten ausgeht: „Das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt“. Mit anderen Worten: Es geht nicht um die Fische die ihr fangt, die ihr zum Leben und zum Überleben braucht. Nicht der Luxus und Wohlstand, den ihr zu haben scheint. Nicht der vertraute Alltag, den ihr intus habt, der euch alltäglich ist.
Kommt, geht mit
Nein, es ist ihr Vertrauen zu Jesus, der mit ihnen, respektive mit uns ist, und uns zu Menschenfischern macht. Auf zu machen. Mit zu gehen. Nicht davon zu laufen. Welch Herausforderung. Welch Sicherheit. Welch Begeisterung!
Damals, wie heute
Gottes Wort ist Gegenwart. Gegenwart Gottes. Damals, wie heute. Damals, vor 2400 Jahren, bei Jona. Damals, vor 2000 Jahren bei den Fischern. Heute, durch uns. Damals, wie heute können wir vor Gottes Ruf nicht davonlaufen. Gott begeistert durch uns. Ruft und beruft durch uns. Lebt und liebt durch uns.
Bleiben wir in der Gegenwart. In der Gegenwart Gottes, in seiner Gegenwart. Im Vertrauen, als Menschenfischer. Im Vertrauen, dass Gott uns liebt, und das Leben will. Unser Leben in Fülle. Denn Gott ist mit uns. Glaubt! Damals, wie heute. Amen.
Klaus Autengruber, Diakon der Pfarre Lindach.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.