Villa Rosental in Laakirchen
Große Trauer um Gottfried Huemer

- Gottfried Huemer
- Foto: Institut Huemer
- hochgeladen von Kerstin Müller
LAAKIRCHEN. Am Sonntag, 6. Juni, ist der Begründer und Seniorchef der Villa Rosental in Laakirchen, Gottfried Huemer (61), nach einer langjährigen Krebserkrankung im Kreise seiner Familie verstorben. Der ehemalige Autohändler hat 1999 seinen ursprünglichen Beruf "an den Nagel" gehängt und hat einen Diplomlehrgang zum Lebens- und Sozialberater gestartet – ihm ging es um mehr Lebensqualität.
"Die Lebensveränderung schenkte ihm neue Lebensfreude und Gelassenheit, die wir in der Familie mit ihm teilen durften", so sein Sohn Florian, der heute das Bildungshaus leitet. Mit dem Kauf des Fachwerkhauses, der Villa Rosental in Laakirchen, im Jahr 2003 erfüllte er sich den großen Traum von einem eigenen Seminar- und Bildungshaus im Bereich der Familien- und Erwachsenenbildung. Mit Energie, Ausdauer und seinem unermüdlichen Willen schuf er ein psychosoziales Kompetenzzentrum in der Region, das mittlerweile in ganz Österreich einen hervorragenden Ruf genießt. Viele Klienten und Teilnehmer erinnern sich gerne an die lebhaften Beratungsstunden, spannenden Lehrgangswochenenden oder fröhlichen Gespräche mit Huemer. Als er vor rund drei Jahren die Krebs-Diagnose bekam, entschied er sich dazu, sich eine Pause zu gönnen – wobei die Pausen wohl nicht dem Durchschnitt entsprechen. Er war trotzdem fast jeden Tag im Haus anwesend und initiierte in dieser Zeit die Kooperation mit der "Uni for Life" in Graz, die dazu berechtigt, einen Masterlehrgang in psychosozialer Beratung anzubieten. Dieses Upgrade hat er in dieser schwierigen Zeit auch selbst gemeistert und mit 60 Jahren den Master of Science erlangt.
Zeit, kürzer zu treten
Vor etwa über zwei Jahren war es dann an der Zeit etwas zurückzuschrauben. Er bemerkte, dass ihm die Kraft für die Aufgaben des geregelten Geschäftsalltags fehlte und übergab seinem Sohn im April 2019 überraschend den Betrieb. "Dies tat er stets ohne Druck und mit guter Begleitung. Mein Vater war ein Mentor für mich und unterstützte mich in den letzten beiden Jahren wo er konnte. In dieser Zeit startete er auch den Bau des 'Gartenhauses', welches er nun leider nicht mehr fertig 'von hier aus' betrachten kann. Auch eine Kapelle erbaute er noch, die jederzeit besucht werden kann um sich von ihm zu verabschieden oder etwas ruhige Zeit zu verbringen. Ich weiß, dass er sich über jeden Besuch freut", so der Sohn. Bis zuletzt führte er noch Beratungsgespräche und gab sein Wissen bei den Lehrgängen weiter. "Und letzten Donnerstag zupfte er noch sitzend das Unkraut aus seinen Rosen. An seinem Sterbebett meinte er lächelnd, dass ich mir nun wohl einen anderen Gärtner suchen muss", erzählt der trauernde Sohn Florian.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.