Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für 10. März 2024 von Martin Mitterwallner

Martin Mitterwallner ist Pastoralassistent in der Pfarre Laakirchen. | Foto: Pfarre Laakirchen
  • Martin Mitterwallner ist Pastoralassistent in der Pfarre Laakirchen.
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Die Predigt für 10. März 2024 stammt von Martin Mitterwallner, Pastoralassistent in der Pfarre Laakirchen, und beschäftigt sich mit 2 Chr 36,14-16. 19-23 | Eph 2,4-10 | Joh 3,14-21: "Gott will das Leben für uns Menschen. Uns prägende Gottesbilder".

SALZKAMMERGUT. Im heutigen Evangelium kommt Nikodemus in der Nacht zu Jesus. Er ist Pharisäer – angesehen bei den Leuten, einer, der die Gebote Gottes kennt, der weiß, wie ein gottgefälliges Leben aussehen soll. Was er von Jesus gehört und vielleicht auch persönlich mitbekommen hat, lässt ihm keine Ruhe. Heimlich – weil er nicht möchte, dass die Leute über ihn reden – kommt er in der Nacht zu Jesus – er möchte sich persönlich ein Bild machen, möchte mehr von Jesus erfahren, von seiner Botschaft, mehr darüber, wie Jesus Gott und sich selbst sieht, …
Wer / wie ist Gott für mich, welches Bild von Gott prägt mein Leben, mein Handeln, mein Reden - diese Fragen stellen auch wir uns im Laufe unseres Lebens immer wieder neu. Ist Gott ein gerechter Richter, der alles sieht, was ich tue, „der das Gute belohnt und das Böse bestraft“ – wie es die Älteren unter uns in der Schule noch gelernt haben? Oder leitet mich das Bild vom guten Hirten oder vom barmherzigen Vater, der mich immer wieder neu in die Arme nimmt und einen Neuanfang ermöglicht? - In der Bibel, aber auch in den persönlichen Glaubenserfahrungen im Laufe unseres Lebens sind diese Gottesbilder, die uns prägen, sehr unterschiedlich und sie verändern sich auch immer wieder.
Im Gespräch mit Nikodemus kommt Jesus auch auf die Bilder vom Gericht und zugleich von der Barmherzigkeit Gottes zu sprechen: er spricht von den Gegensätzen von Licht und Finsternis, Verurteilung und Rettung, von Lebenslüge oder Wahrhaftigkeit, von Glauben und Leben auf der einen, von Nicht-Glauben und Tod auf der anderen Seite.
Das allem zugrundeliegende Bild von Gott, das Jesus auch Nikodemus gegenüber anspricht, ist das Bild von einem Gott, der uns Menschen über alles liebt. „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ – Gott möchte nicht, dass wir Menschen zugrunde gehen, sondern dass wir leben, lebendig sind! Dazu brauchen wir nur zu antworten auf dieses Liebesangebot Gottes. Wir brauchen nur dem Licht Gottes in unserem Leben Raum geben.

Stell dich deinen Ängsten

Dies ist gar nicht immer einfach; Vorurteile, Sorgen, Ablenkungen, Verpflichtungen, Rücksichtnahmen verstellen das Licht. Dem Licht Gottes in unserem Leben Raum geben, das hat mit Glauben, mit Vertrauen zu tun: dürfen wir wirklich mit allem, was uns im Tiefsten ausmacht, zu Gott kommen? Dürfen wir uns auch unseren Schattenseiten stellen, unseren Ängsten, um daran zu wachsen? Wie sieht es aus mit so mancher Lebenslüge, die uns daran hindert, unser Leben weiter, tiefer, heller, reicher werden zu lassen? Trauen wir uns, da hinzuschauen, wo wir uns etwas vormachen? Welche dunklen Ecken verbergen wir vor dem Licht? Welche Ängste verdunkeln die Lichtquelle, geben ihrer Strahlkraft keine Chance? – Vielleicht will uns das heutige Evangelium mit dem Bild vom wärmenden Licht Gottes, das uns in Jesus nahekommen möchte, Mut machen, dass wir uns unseren Ängsten stellen: der Angst vor Mitmenschen, vor uns selber, der Angst vor Verantwortung, vor Veränderung, der Angst vor Offenheit und Wahrhaftigkeit, vor dem Schicksal, der Angst vor der Zukunft ...
Wo wir dem Licht, der Liebe Raum geben, wenn wir bereit sind, unser Leben mit seinen Licht- und Schattenseiten Gott hinzuhalten, dann werden wir nicht gerichtet – im Sinne von „verurteilt“, sondern neu ausgerichtet, aufgerichtet, gerettet – jeden Tag neu und einmal am Ende unseres Lebens, so hören wir es heute.

Sich dem Liebesangebot Gottes stellen

Das Evangelium lädt uns ein, gegen die Hoffnungslosigkeit zu hoffen, gegen die Lieblosigkeit zu lieben, dass wir uns gegen jede Oberflächlichkeit den Abgründen des Lebens stellen und mit allen Sinnen offen sind für das Liebesangebot Gottes, das alle Grenzen sprengt.
Sowohl Lesung als auch Evangelium möchten uns darin bestärken, an einen gnädigen, uns liebenden Gott zu glauben, der uns täglich neu beschenken möchte, der will, dass wir lebendig sind, und nach unserer Möglichkeit, mit unseren Fähigkeiten diese Lebendigkeit auch weitergeben hinein in unsere Welt.

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