Historisches Kulturjuwel
Bundesforste und Bundesdenkmalamt sanieren Chorinskyklause
Die Revitalisierung der denkmalgeschützten Holzdriftanlage bei Bad Goisern ist erfolgreich abgeschlossen, investiert wurden rund 300.000 Euro. Die "Waldschule" im modernisierten Klauswärterhaus vermittelt Naturwissen.
BAD GOISERN. Malerisch eingebettet in das Goiserer Weißenbachtal befindet sich die über 200 Jahre alte Chorinskyklause, eine aus Kaiserzeiten stammende Holzdriftanlage. Das einmalige historische und technische Bauwerk ist die einzige erhaltene Steinklause im Salzkammergut, und gleichzeitig auch die letzte funktionsfähige Klause ihrer Art in ganz Österreich. In den vergangenen drei Jahren haben die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) die Klause gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt revitalisiert und das Projekt nun erfolgreich abgeschlossen.
"Die Bundesforste leben das Prinzip der Nachhaltigkeit auch im Immobilienbereich. Neu bauen wir in Holz. Bedeutende historische Kulturjuwele wie die Chorinskyklause wollen wir in ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild bewahren und restaurieren, um sie auch für zukünftige Generationen zu erhalten", so Georg Schöppl, ÖBf-Vorstandssprecher und Vorstand für Finanzen und Immobilien. "Baudenkmale wie die Chorinskyklause sind herausragende Zeugnisse unserer Geschichte. Dank der intensiven Kooperation mit den Bundesforsten bleibt dieses bedeutende, eng mit der Holzwirtschaft und dem Salzabbau im Salzkammergut verbundene Denkmal bestehen und das Klauswärterhaus erhält eine wertvolle und zeitgemäße Nutzung", freut sich Christoph Bazil, Präsident des Bundesdenkmalamts.
Nachhaltig restauriert und neu eröffnete „Waldschule“
Nachdem ein Hochwasser im Jahr 2019 die Krone der Staumauern und weitere Teile der Klause fast vollständig zerstört hatte, fiel der Startschuss für das Revitalisierungsprojekt. Unter strengen Auflagen des Denkmalschutzes wurden umfangreiche Steinmetzarbeiten durchgeführt, der Klauswärtersteg restauriert und die Klausentore anhand der Originalpläne neu errichtet sowie das Klauswärterhaus modernisiert, unter anderem durch die Installation einer Photovoltaikanlage, mit der nachhaltiger Strom produziert wird. Es dient heute als Stützpunkt für die neu ins Leben gerufene „Waldschule“ der Bundesforste. Das vielfältige Naturvermittlungsangebot reicht von waldpädagogischen Führungen für Kindergarten- und Schulkinder über Angebote für Vereine bis hin zu einer Kooperation mit einem Seniorenheim aus der Region.
„Unsere Waldschule verbindet Vergangenheit und Zukunft an einem historischen Ort: Hier wird nicht nur die Geschichte der Chorinskyklause erlebbar, sondern wir vermitteln bei den Führungen durch unsere umliegenden Wälder auch Wissen über die heutige Waldbewirtschaftung und den Wald der Zukunft“, erläutert Martin Stürmer, ÖBf-Betriebsleiter des Forstbetriebs Inneres Salzkammergut. Insgesamt haben die Bundesforste über 230.000 Euro für die Sanierung der Chorinskyklause aufgewendet. Weitere rund 60.000 Euro wurden durch eine Förderung des Bundesdenkmalamtes eingebracht.
Weitere bedeutende denkmalgeschützte ÖBf-Gebäude im Inneren Salzkammergut sind die frei zugängliche Burgruine Wildenstein in Bad Ischl und das Schloss Neuwildenstein in Bad Goisern.
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