Inkoba-Verband soll Betriebe ins "Innere Salzkammergut" bringen
Umstellung von „Verein“ zu „Verband“ soll interkommunale Betriebsansiedlungen fördern.
BEZIRK (pg, km). Um gemeindeübergreifende Kooperationen künftig noch besser abwickeln zu können, wollen sich neun Gemeinden aus dem Bezirk zum eigenständigen Gemeindeverband Inkoba („INterKOmmunale Betriebs-Ansiedelung“) Inneres Salzkammergut zusammenschließen. Dabei sind Bad Ischl, Bad Goisern, Ebensee, St. Wolfgang, Hallstatt, Obertraun und Gosau sowie Strobl und St. Gilgen. Die beiden letzteren Gemeinden zählen bekanntlich ja schon zum Bundesland Salzburg. Doch auch eine bundesländerübergreifende Zusammenarbeit soll durch ein novelliertes Gesetz möglich sein. „Im oberösterreichischen Landtag wird dies demnächst beschlossen“, erklärt Landesrat Max Hiegelsberger, „danach brauchen wir nur noch grünes Licht von den Salzburger Gemeinden und die Genehmigung der OÖ Landesregierung.“
Bürokratie verringern
Franz Eisl, Bürgermeister von St. Wolfgang, sieht die Gesetzesnovelle als Chance: „Das wird es uns künftig hoffentlich weiter erleichtern, mit Strobl, St. Gilgen und den anderen Gemeinden zusammenzuarbeiten. Vor allem der bürokratische Aufwand sollte dadurch weniger sein und Projekte können schneller abgewickelt werden.“ Auch der Goiserer Ortschef Peter Ellmer sieht darin Vorteile: „Wir können gemeindeübergreifend zusammenarbeiten, Gründe für Betriebsansiedelungen gemeinsam zur Verfügung stellen und dann auch die Kommunalsteuer teilen.“ Generell gibt es aber noch weitere Chancen für die partizipierenden Gemeinden: „Neben neuen Betriebsansiedelungen ermöglicht es uns Inkoba künftig aber auch, andere Projekte voranzutreiben“, erklärt Ellmer. „So beispielsweise ein gemeindeübergreifendes Schulprojekt und die Ansiedelung einer FH.“ Dies sei aber noch nicht wirklich spruchreif und derzeit nur Zukunftsmusik. St. Wolfgang und seine „Nachbarn“ arbeiten auch auf anderen Ebenen sehr erfolgreich zusammen. „Im St. Gilgener Ortsteil Ried ist die St. Wolfganger Feuerwehr der ‚Nahversorger‘, deshalb gibt es schon Gespräche, endlich ein gemeinsames Sicherheitszentrum auf Schiene zu bringen“, erklärt Eisl.
Auch im "Norden" denkbar
Im Nördlichen Salzkammergut gibt es noch keinen Inkoba-Gemeindeverband. Gmundens Bürgermeister Stefan Krapf sieht hier aber eine große Chance: „Um den Wirtschafsstandort Salzkammergut künftig zu sichern, wäre es sinnvoll, wenn sich die Gemeinden vom Traunsee bis ins Almtal zusammenschließen. Wir sind hier sozuagen noch ein ‚weißer Fleck‘, die Gründung eines Verbandes wäre aber ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die Zeiten sind vorbei, wo Gemeinden nur bis zur eigenen Grenze denken können. Die Region als Ganzes ist entscheidend!“
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