"Kreisky" und "The Sado-Maso Guitar Club" am 29. März im Kino Ebensee

Die Band Kreisky spielt am 29. März, 20.30 Uhr, im Kino Ebensee. | Foto: Kreisky/Veranstalter
  • Die Band Kreisky spielt am 29. März, 20.30 Uhr, im Kino Ebensee.
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EBENSEE. Ohne Umschweife: Mit ihrem vierten Album Blick auf die Alpen haben Kreisky ihre stärkste, ihre musikalischste, ihre einfallsreichste Platte gemacht. Ein gleißendes Wunderding, das sich bei jedem Mal hören anders gibt. Schlank, klirrend und energetisch. Aber auch drall, smart, fast zärtlich. Und wir reden hier immerhin von einer Band, deren Alben Meine Schuld, meine Schuld, meine große Schuld (2009) und Trouble (2011) zahlreiche Jahres- und sogar Jahrzehnte-Bestenlisten geziert haben.

Hatte man die ersten drei Alben der Wiener eher notdürftig unter Post-Punk eingeordnet oder schlicht als „begeisternd klare Rockmusik“ (FAZ) bezeichnet, geht die Eindeutigkeit mit Blick auf die Alpen endgültig flöten.
Die Band spricht selbstbewusst von „unserer Vorstellung von Popmusik”, einem „gelungenen Coup“; und dann doch wieder von einem „lässigen Lärmbrocken”.
Thematisch findet man einen scharfen Blick auf, nun ja, die Alpen und ihre Bewohner, manchmal durchaus hasserfüllt, aber ohne Zynismus. Denn: „Alpen gibt es überall“, so Sänger Franz Adrian Wenzl kryptisch. Mit Geografie braucht man ihm nicht kommen. Die Figuren von denen er auf Blick auf die Alpen singt, sind in ihren Rollen festgefahren.

Sie sind gegen etwas, weil jemand anders dafür ist. Gegen die Eltern in den Teenager-Dramen Weinkrämpfe und Wir machen uns Sorgen um dich, gegen unerträgliche Besserwisser in Wir Unterhaltenen, Die Wildnis oder im Titelsong, gegen die anderen per se im breit angelegten Rinderhälften. Diese armen Geschöpfe. Immer hält sie jemand davon ab, so zu sein, wie sie eigentlich sein könnten, wollten, sollten. „Wobei, selber schuld”, giftet Wenzl.

Blick auf die Alpen ist, trotz oder gerade wegen aller freigelegten und rausgesungenen Makel, eine so menschliche, fast mitfühlende Platte. Den Industrie-Lovesong Pipelines oder die Prokrastinierer-Hymne Selbe Stadt, anderer Planet, zu denen die Band zwei hinreißende Videos gedreht hat, kann man jederzeit zur Herzensbildung heranziehen. Auch wenn das Album betont unversöhnlich endet: „Die Erde ist ein Todesstern, und wer auf ihr lebt muss sterben.“
Dazu Meuchelmördergitarren. Nur: Ist das denn nicht ebenfalls die Wahrheit?

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Blick auf die Alpen, produziert von Kreisky und Oliver „Ollmann“ Brunbauer (Gustav, BulBul, Elektro Guzzi), wurde über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren im Studio der Wiener Symphoniker im Konzerthaus Wien aufgenommen und im Feedback Studio 2 abgemischt. Gemastert hat Chris Potter im Electric Mastering Studio London, der auch schon Arbeiten von den Arctic Monkeys, Franz Ferdinand, Duffy oder Gossip feinpolierte. Blick auf die Alpen erscheint als Kooperation der Labels Wohnzimmer und Buback als CD, Vinyl und Download.
Franz Adrian Wenzl: Stimme, Orgel
Martin Max Offenhuber: Gitarre, Stimme
Gregor Tischberger: Bass, Gitarre, Stimme
Klaus Mitter: Schlagzeug

Infos zu „The Sado-Maso Guitar Club“:
The Sado Maso Guitar Club
„Album: Sado Maso Guitar Club“
Wählt eine Band als Titel ihres zweiten Albums den eigenen Namen, dann heißt das etwas. So auch im Fall von The Sado Maso Guitar Club aus Graz, 2009/2010 von
Shakin‘ Matthews (Matthias Krejan, Stimme, Gitarre ...) ins Leben gerufen, um sich ein Outlet für Songs zu schaffen, die nicht mit seiner damaligen Stammformation, The (Incredible) Staggers umzusetzen waren. Die Geschichte entwickelte, wie so oft, eine Eigendynamik. Was zuerst sehr ruhig, psychedelisch, mit mantraartigem, monoton anmutendem Material begann, wurde durch die Bandbesetzung – Dominik Krejan (Tasten, Stimme), Daniel Staber (Gitarre, Stimme, Perkussion), Christoph Mandl (Bass) und Felix Krüger (Drums, Perkussion) – wieder Richtung Rock ́n ́Roll geerdet.

Eines oft freischwebenden, weit ausholenden Rock ́n ́Roll, der aus dem Spiel mit den Instrumentenund den unterschiedlichsten Elementen einer mittlerweile wenigstens 60jährigen Rock und Pop-Zeitgeschichte –hier gehen Musik hören und Musik machen zwingend zusammen – große Lust bezieht – und bereitet! Nachzuhören auf dem 2010er Debüt „We Love You Too“, ihrer auf 10“-Vinyl erschienenen, so launigen wiegelungenen Coverversion des alten Stones-Hadern „Symapthy For The Devil“ und bei den zahllosen Konzerten der Band.
Der Ankündigungstext für ihren furiosen! Auftritt beim Wiener Popfest im Juli 2013 brachtees auf einen Punkt: „Der erweiterte Psychedelik Begriff von SMGC reicht in viel entlegenere Gefilde, wo man bereits die Ausläufer der Galaxie des NeoProg kreuzt.“ Touché! Wobei SMGC in ihrem Selbstverständnis als Live-undStudioband (diese fünf Musiker haben womöglich selbst beim Proben Spaß!) mit den 13 neuen Songs von „The Sado Maso Guitar Club“ schon wieder weitergegangen und gekommen sind. Vom Opener „Your Voice“ bis zum abschließenden „Tinnitus“ haben wir es vor allem mit einer sinnlich logischen Rockmusik auf der Höhe der Zeit zu tun, die allerlei Begriffe diese zu definieren locker, unter, nein besser überläuft.

Und Popappeal, Babys, massenweise Popappeal! SMGC sind, wie der Titel des Albums eben signalisiert, definitiv bei sich angekommen. Dafür spricht der kollektive Songwriting Credit,der dem Umstand Rechnung trägt, daß alle fünf Musiker an der Ausarbeitung dieser Songs substantiell beteiligt waren. Wir hören ein Album, auf dem instrumentale Sophistication und Ideen Vielfalt Hand in Hand gehen, sich analoge Sound Tüftelei und die Suche nach der zwingenden Band Performance ergänzen und beim Hören zu erfahren ist, das Streben nach musikalischer Perfektion und lebendige Spontanität kein unauflösbarer Widerspruch sind. Nicht zuletzt funktioniert „The Sado Maso Guitar Club“ als Ganzes am Besten als DoppelVinyl genossen, sowieso mit hell strahlenden Einzelteilen/Songs wie „Circus, Circus“ mit seiner „milden Gesellschaftskritik“ (OTon Shakin‘Matthews), oder „Relax“ das den urbanen Hippie in SMGC rausläßt und eine Story von einem Schamanen erzählt, der nicht auf dem schlechtesten Trip ist ...wobei es diese beiden Glanzstücke nicht umsonst als limitierte (Vorab)VinylSingle gibt.

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