Philipp Schwarz und seine "Maßschuhe aus Meisterhand"

Philipp Schwarz präsentiert seinen "Goiserer". | Foto: Schwarz
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BAD ISCHL. Schuhmacher Philipp Schwarz spricht über seine Leidenschaft und was seine Schuhe so besonders macht.

Seit wann übst du dein Handwerk in Goisern aus, welche Ausbildung war dafür notwendig?
Philipp Schwarz: Ich war bis 2014 bei Fischer Sports in Ried im Innkreis im Marketing tätig. Dann habe ich meinen Job gekündigt, um eine Erwachsenenlehre als Schuhmacher zu starten. Ich habe beim Goiserer Schuhmacher gelernt und 2016 frühzeitig meine Lehrabschlussprüfung gemacht. Zu dieser Zeit musste mein Lehrbetrieb Konkurs anmelden und ich mir überlegen, wie es weitergeht. Nach einigen Gesprächen mit meiner Familie, habe ich beschlossen, mich selbstständig zu machen. Wenig später habe ich meine eigene kleine Werkstatt im Ortskern von Bad Goisern eröffnet. Seit Anfang 2017 führe ich sie als Meisterbetrieb.

Was sind generell die Beweggründe gewesen, dich einem so traditionellen Handwerk hinzugeben?
Ich habe mir damit einen Traum erfüllt. Seit ich mich erinnern kann, wollte ich etwas mit meinen Händen schaffen. Wenn am Ende der Arbeitswoche ein Paar neue Schuhe vor mir stehen, ist das für mich das Größte. Es taugt mir, diese Tradition weiterzuführen und ihr einen frischen Wind einzuhauchen. Mit einem sturmalten Kneipp einen topmodernen Schuh zu fertigen, hat für mich etwas.

Ist es schwierig, neue Kunden zu gewinnen? Immerhin stehen dir riesige Schuh-Konzerne gegenüber!?
Ich hatte ja keinen bestehenden Kundenstock – jeder, dem ich bis jetzt einen Schuh angemessen habe, ist auf mich zugekommen. Dass die Nachfrage so groß ist und mein Handwerk geschätzt wird, freut mich extrem. Es ist mittlerweile schon so, dass es eine Wartezeit von ein paar Monaten auf meine handgemachten Schuhe gibt. Meine Kunden wissen, dass ich jeden Arbeitsschritt selbst mache und man für echtes Handwerk ein bissl Geduld braucht.

Wie lange dauert es, einen "Goiserer aus Meisterhand" zu machen?
Das kommt auf darauf an, für welchen Schuh sich der Kunde entscheidet. Für einen klassischen Schuh, der für den Goiserer typischen Zwienaht, benötige ich aber ungefähr 25 Stunden. Bestellt der Kunde aufwändige Lochungen, brauche ich dafür einige Überstunden.

Du bist ja kürzlich übersiedelt!?
Das alte Schusterhaus, in dem ich meine Lehre gemacht habe, wurde damals nach dem Konkurs verkauft. Die neuen Besitzer, Monika und Herbert Haidinger renovieren es gerade aufwändig. Sie legen sehr großen Wert auf Handwerk und Tradition und haben mir angeboten, die ehemaligen Räumlichkeiten zu nutzen. Ich werde dort zukünftig Maßnehmen, Schuhe ausstellen. Arbeiten werde ich weiterhin in meiner Werkstatt.

Wie sieht es mit einem Lehrling aus. Auf Facebook war unlängst ein Junger Bursch zusehen, der dir geholfen hat?
Facebook ist für mich eine super Möglichkeit, Einblicke in meine Werkstatt zu geben. Ich hatte jetzt schon ein paar Mal einen sehr engagierten Schnupperlehrling bei mir. Es taugt mir, dass er als junger Mensch sich für das Schuhmacherhandwerk interessiert und mein Ziel ist es auf jeden Fall, in Zukunft jemanden auszubilden.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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