Welt-Toilettentag
RHV Hallstättersee liefert spannende Erkenntnisse

Die Kapazität der Kläranlage der RHV Hallstättersee wurde von 22.000 Einwohnerwerten auf nunmehr 33.000 erweitert. | Foto: RHV Hallstättersee
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Am 19. November ist Welt-Toilettentag. Hintergrund ist das Fehlen ausreichend hygienischer Sanitäreinrichtungen für mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung und dadurch bedingt verschmutztes Wasser sowie wasserbürtige Krankheiten, was gesundheitliche und sozio-ökonomische Folgen nach sich zieht.

SALZKAMMERGUT. Sehr gut aufgestellt ist man hingegen im Salzkammergut. In der Kläranlage Bad Goisern werden 99 Prozent der Abwässer aus dem Inneren Salzkammergut – Bad Goisern, Hallstatt, Obertraun und Gosau – gereinigt. In Summe betreibt der RHV Hallstättersee knapp 200 km Verbands- und Ortskanäle sowie 57 Pumpwerke. „In einer Kläranlage wird das Abwasser (häuslich und betrieblich verunreinigt) mechanisch (Rechen), biologisch (Mikroorganismen) und chemisch (Fällmittel) gereinigt. Am Ende wird das saubere Wasser wieder in einen Fluss bzw. Bach eingeleitet. Der entstandene Klärschlamm wird je nach Zusammensetzung und Kosten entweder einer thermischen Verwertung zugeführt oder landwirtschaftlich auf Äckern oder Kompostanlagen weiterverwertet“, erklärt Hansjörg Schenner, Geschäftsführer RHV Hallstättersee.

Wichtige Erweiterungen

Die Kapazität der Kläranlage wurde von 22.000 Einwohnerwerten auf nunmehr 33.000 erweitert. Es wurde unter anderem ein neues Rechenhaus, ein neuer Fett- und Sandfang, ein neuer Faulturm und eine neue biologische Reinigungsstufe (AAA-Verfahren, 5. Anlage weltweit) errichtet. Zusätzlich installierte man eine größere Mikrogasturbine für die Verstromung des Biogases der Faultürme und erweiterte die PV-Anlagen auf nun rund 150 kWp zur Eigenstromversorgung.

Hansjörg Schenner, Geschäftsführer des RHV Hallstättersee. | Foto: RHV Hallstättersee
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WC nicht für Müllentsorgung missbrauchen

„Leider ist es wirklich so, dass sich nahezu alles was durch einen Kanaldeckel passt im Rechen der Kläranlage herausgeholt wird“, weiß Schenner. „Erst kürzlich mussten unsere Mitarbeiter bei einem Pumpwerk wieder einen Pullover aus dem Laufrad einer Pumpe herausschneiden. Wie ein Pullover durch einen WC-Abfluss passt, kann ich mir nur schwer vorstellen. Leider wird das WC oftmals für die Müllentsorgung verwendet was wiederum die Kosten der ARA erhöht. Speisereste, Altspeiseöl, Zigarettenstummel und so weiter gehören nicht ins Abwasser sondern den verschieden Entsorgungswegen zugeteilt.“

Corona, Alkohol & Joints

Abwasseranalysen haben spätestens seit der Pandemie eine große Bedeutung: „Grundsätzlich sind für die Analysen aufgrund der hohen Verdünnung und geringen Spuren Speziallabore notwendig. Das Abwasser auf Kläranlagen eignet sich sehr gut für die Feststellung der Häufigkeit von Krankheiten.“ Neben dem Corona-Virus könnte auch der Influenza-Virus erfasst werden. Möglicherweise werden mit neuen Analysegeräten zukünftig die ARAs regionale Gesundheitsdaten für die Behörden erfassen und diese können dann präzisere Vorhersagen und Maßnahmen treffen. „Im heurigen Jahr wurde bei uns in Zusammenarbeit mit der Gerichtsmedizin Innsbruck ein Drogenscreening im Abwasser unserer Region durchgeführt. Es ist faszinierend – aber auch etwas erschreckend – was sich alles aus dem Abwasser ‚lesen’ lässt. Es konnte unter anderem nachvollziehbar ermittelt werden wie viele Portionen Alkohol getrunken und wie viele Joints pro Tag geraucht werden. Ein Unterschied zwischen Stadt und Land ist nicht zu sehen.“

Die Kapazität der Kläranlage der RHV Hallstättersee wurde von 22.000 Einwohnerwerten auf nunmehr 33.000 erweitert. | Foto: RHV Hallstättersee
Hansjörg Schenner, Geschäftsführer des RHV Hallstättersee. | Foto: RHV Hallstättersee
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