Riesige Phallus-Statue verschreckt Passanten in Traunkirchen

- Die zwei Meter hohe Phallus-Statue neben dem Kreuzweg Kreuzweg in Traunkirchen erhitzte die Gemüter.
- Foto: fotokerschi.at/kerschbaummayr
- hochgeladen von Philipp Gratzer
Antiquitäten-Millionär Jürgen Hesz stellte das zwei Meter hohe Monument eines erigierten Penis auf den Privatgrund seiner Russenvilla – zum Ärgernis der Gemeinde
TRAUNKIRCHEN. Ganze zwei Meter misst das steinerne "Prachtstück", welches am Traunkirchner Kalvarienberg aufgestellt wurde. Es handelt sich dabei um ein Fruchtbarkeitssymbol, das laut Jürgen Hesz rund 1900 Jahre alt ist und aus der hellenistischen Zeit stammt. Der "Riesen-Penis" steht aber ganz knapp beim Kreuzweg und verstört so Passanten und Gläubige. "Diese Aktion hat uns schon sehr irritiert“, sagt Alois Siegesleitner vom Führungsteam der katholischen Pfarrgemeinde. Nicht nur die Teilnehmer der Karfreitagsprozession, sondern auch die Traunkirchner Antlasssinger, die in der Nacht von Donnerstag (13.4.) auf Freitag am Kreuzweg beten und singen, müssen am erigierten Penis vorbeiziehen.
Aufgestellter Sichtschutz musste abgebaut werden
Traunkirchens Ortschef Christoph Schragl hat noch am Dienstag reagiert und die Bauhofmitarbeiter beauftragt, einen Sichtschutz zu errichten. Dieser wurde aus Schneestangen und einer Plane gebaut und versperrte die Sicht (siehe Foto). Tags darauf musste die Maßnahme aber wieder rückgängig gemacht werden. Gurnd: Der Sichtschutz war auf dem Privatgrundstück errichtet worden und somit nicht rechtens.
Traunkirchner vermuten "Retourkutsche"
In Traunkirchen wird vermutet, dass die Statue nicht zufällig neben dem Kreuzweg steht. Hesz wollte seine Russenvilla ausbauen und dabei auch einen Kunstspeicher errichten. Dafür hätte der 321 Jahre alte Weg – der älteste Kreuzweg im Salzkammergut – teilweise verlegt werden müssen. Dies war vom Gemeinderat aber abgelehnt worden.
Hesz selbst streitet jeden Zusammenhang ab, die Statue sei keine Retourkutsche. „Die Traunkirchner sind mir sowas von egal“, erklärt der Antiquitäten-Millionär. Er habe sein Geld schon längst anderweitig investiert. Über den Medienrummel: "Die sollen froh sein, dass sie durch mich im Gespräch bleiben. Eigentlich müsste mir der Tourismusverband eine Plakette verleihen.“
Update: Gespräch soll Disput klären
Wie bekannt wurde, soll es in Kürze ein Gespräch zwischen Bürgermeister Schragl und Jürgen Hesz geben. Dieses solle die (künftige) Standortwahl für den Riesen-Phallus aber auch generell die Situation zwischen der Gemeinde und dem Antiquitäten-Millionär klären.


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