Xandi Hödlmoser – Fiakerin aus Leidenschaft

BAD ISCHL. Viele Mädchen träumen im Kindesalter davon, ein eigenes Pferd zu besitzen. Alexandra Hödlmoser, Fiakerin aus Bad Ischl, weiß jedoch, dass mit vielen Privilegien auch große Verantwortung einhergeht: "Natürlich war es schön, so viele Pferde gleich nebenan zu haben. Aber wir mussten immer da sein und für Urlaube oder einfach nur freie Tage blieb keine Zeit."

Eigentlich war nie geplant gewesen, dass "Xandi", wie sie von den Kaiserstädtern genannt wird, das Fiaker-Gewerbe ihres Vaters übernimmt, aber nachdem Mathias Stadlmann 2003 verstarb, fällte sie eine Entscheidung. "Ich bin gelernte Einzelhandelskauffrau und habe bis zur Geburt meiner beiden Töchter im Schuhgeschäft Panzl gearbeitet. Nebenbei hatte ich meinem Vater aber immer schon bei Hochzeitsfahrten ausgeholfen. Als er starb und ich die Pferde im Stall besuchte, wusste ich plötzlich, dass ich weitermachen wollte." Derzeit sind sieben Pferde bei den Hödlmosers eingestellt, zwei stammen noch aus der Zeit von Xandis Vater.

Qualität anstatt Massenabfertigung

Die langfristige Zukunft des Fiakers ist noch ungewiss. In den nächsten paar Jahren wird Alexandra aber auf jeden Fall noch weitermachen. "Dies hängt aber auch davon ab, ob die Pferde verletzungsfrei bleiben", so die Fiakerin. Der Bummelzug ist natürlich nicht förderlich für das Geschäft der Fiaker. Doch während dort die Leute in einer Art Massenabfertigung und möglichst schnell durch die Stadt manövriert werden, nimmt sich Alexandra Zeit, auf die Fahrgäste einzugehen. "Ich erzähle den Leuten einiges über die Stadt und kann auch auf individuelle Fragen und Interessen eingehen. Es kommt öfters vor, dass mir Fahrgäste dann etwas über sich selbst und über ihr Leben erzählen. Ich erzähle also nicht nur Geschichten, sondern bekomme auch wieder etwas erzählt." Dies erfordert auch eine ausgeprägte Fähigkeit zum Multitasking. Immerhin muss Alexandra gleichzeitig die Gäste unterhalten, auf den Verkehr achten und die Pferde im Auge behalten. "Manchmal bräuchte ich schon fast drei Augen", lächelt Alexandra, die froh ist, mit dem Kutschenfahren ihren Teil zum Bad Ischler Brauchtum beitragen zu könen.

"Früher sind wir mit Pferdeschlitten im Winter gefahren"

Im Sommer bietet Alexandra meist Stadttouren und Fahrten zum Kaiserjagdstandbild an. Natürlich aber auch Fahrten auf Bestellung. Im Winter steht neben den Stadttouren ebenso die traditionelle Kripperlroas auf dem Fahrplan. Diese führt nach Perneck und zu anderen Krippen in der Umgebung. "Früher sind wir bei ausreichender Schneelage mit Pferdeschlitten gefahren, heute ist das wegen des guten Winterdienstes nicht mehr möglich und die Kufen dienen nur mehr als Zierde."
Auf die Frage, ob sich Alexandra nicht doch einmal einen längeren Urlaub wünschen würde, schüttelt sie den Kopf: "Hier bei uns ist es doch so schön, warum sollte ich da woanders hinfahren? Und außerdem liebe ich meine Arbeit und würde sie um nichts in der Welt missen wollen."

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