Gute Chance für neues Bad Ischler Einkaufszentrum
Verhandlungen um Kaufpreis für Ischler Einkaufscenter in der Götzstraße. Klappt alles, könnte das alte Gebäude geschleift und bis 2015 ein neues Center eröffnet werden.
BAD ISCHL. Eigentlich sind sich alle einig. Die Linzer Imperial-Gruppe will das abgewohnte Einkaufscenter in der Götzstraße verkaufen. Investor Thomas Braunsberger wiederum steht zum Kauf bereit. Und auch die Stadtgemeinde begrüßt das Projekt in Bad Ischl. Also, alles klar, oder? Naja, fast.
Komplett unter Dach und Fach ist das Projekt noch nicht – aber man sei auf einem guten Weg, betont man querum. Derzeit wird noch um den Preis verhandelt. Um wieviel Geld das Götzstraßen-Center den Besitzer wechseln soll, wird zwar offiziell nicht kommuniziert. Aber ein paar Millionen Euro dürften es dann doch sein. Die Imperial-Gruppe hat das Grundstück mit 1.067.030,77 Euro und das Gebäude mit 6.937.260,39 Euro bewertet. Zusammengenommen macht das knapp acht Millionen Euro.
„Alle wollen das Projekt. Es würde eine attraktive Optik und einen tollen Mietermix geben“, so der Steyrer Baulöwe Thomas Braunsberger. Er versucht seit 2011, als die Salinenplatz-Idee scheiterte, in Bad Ischl ein Einkaufszentrums-Projekt zu verwirklichen. Und nun schaut‘s so gut aus, wie lange nicht.
Sollten er und Imperial handelseinig werden, würde das Gebäude komplett geschleift und neu hochgezogen. Die Parkplätze sollen dann vom Dach ins Erdgeschoss verlegt werden – und auch eine bessere Verkehrslösung an der Bad Ischler Nord-einfahrt wird angestrebt. Geht alles nach Plan, könnte das neue Einkaufszentrum noch vor der Landesgartenschau 2015 eröffnet werden. Um diesen Zeitplan zu halten, müsste allerdings spätestens im April 2014 der Spatenstich erfolgen. Aufgrund dieses Zeitfensters wird in den nächsten Monaten entschieden, ob das Projekt realisiert wird, oder nicht.
Nicht zuletzt deswegen lässt sich Baulöwe Thomas Braunsberger auch kaum in die Karten schauen: „Wir müssen uns erst einigen und dann werden wir Schritt für Schritt informieren“, so Braunsberger. Mit den Mietern – bisherigen und möglichen neuen Interessenten – sei man aber bereits im Gespräch, wird betont.
Keine EKZ-Erweiterung
Nicht mehr zur Debatte steht eine Erweiterung des Einkaufszentrums. Eine Nachbarimmobilie in unmittelbarer Nähe war dafür immer wieder im Gespräch. Diese Ideen haben sich aber mittlerweile zerschlagen, so Braunsberger. Ein neu-geplantes EKZ würde somit von der Grundfläche her dem aktuellen Götzstraßen-Shoppingcenter entsprechen.
Vorsichtig optimistisch in Bezug auf die Realisierung des Projekts ist man auch auf Seiten der Bad Ischler Stadtpolitik: „Eine Verbesserung der Strukturen, eine gute Verkehrslösung und eine optische Verbesserung in der Götzstraße und des Gebäudes ist unbestritten auch im Interesse der Stadt“, sagt Bürgermeister Hannes Heide. Nachsatz: „Freilich ist es auch im Interesse der Gemeinde, wenn neue Geschäfte dazukommen und bestehende erhalten bleiben“.
Zur Sache: SEP-Einkaufspark ist Branchenprimus
Im Bezirk Gmunden gibt es derzeit zwei größere Einkaufszentren: Das Center an der Bad Ischler Götzstraße (siehe Artikel oben) und den SEP in Gmunden. Branchenprimus ist aber, ohne Zweifel, das Einkaufszentrum an der B145. Im SEP (Salzkammergut Einkaufspark) sind derzeit mehr als 100 Shops – inklusive zahlreicher Gastrobetriebe – beheimatet. 2012 erwirtschaftete man dort einen Gesamtumsatz von 91 Millionen Euro.
400.000 bis 500.000 Euro wirft das Center pro Jahr an kommunalen Steuern ab. Von Bad Ischl aus sind es knapp 70 Kilometer hin und retour. Viele Bad Ischler kaufen aber derzeit bereits im Salzburger Europark ein. Sie nehmen dafür eine Fahrtstrecke von 124 Kilometern in Kauf. Unterm Strich fließt also einiges an Kaufkraft aus dem Inneren Salzkammergut nach Salzburg und Gmunden ab.
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