Miete zu teuer
"Taverna Corfu" in Bad Ischl schließt für immer die Pforten

- Aufgrund der zu hohen Miete schließt das griechische Restaurant in Bad Ischl.
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Zu viel ist zu viel – das dachte sich Ilias Nikolaou, Besitzer der "Taverna Corfu" in Bad Ischl, im Anbetracht der jährlichen Mieterhöhungen. Nach sechseinhalb Jahren sperrt er sein griechisches Restaurant in der Kaiser-Franz-Josef-Straße nun dauerhaft zu. Vermieter Alexander Krammer relativiert die Aussagen des Restaurantbesitzers: "Nicht eine Mieterhöhung, sondern die Pensionierung der Köchin ist der Grund, dass sich Herr Nikolaou entschied, den Vertrag nicht zu verlängern."
BAD ISCHL. Wer seit 2018 in Bad Ischl in den Genuss von griechischem Essen kommen wollte, war bei der "Taverna Corfu" genau richtig. Umso schockierender die Nachricht, welche Besitzer Ilias Nikolaou am 18. August via Facebook verkündete: "Nach sechseinhalb Jahren wird die Taverna Corfu ab morgen nicht mehr aufsperren!" Der Grund dafür seien die "enormen Mieterhöhungen", die er die letzten drei Jahre hingenommen hatte.

- Via Facebook verkündete die Taverna Corfu ihre Schließung. Als Grund wurde die "enorme Mieterhöhung" angegeben.
- Foto: Screenshot Facebook
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Seit 2021 sei ihm die Miete von 2.400 auf 3.500 Euro erhöht worden, heißt es hierzu in einem Bericht der Kronen Zeitung. Und bei einer Vertragsverlängerung hätte er bald 4.000 Euro zahlen müssen.
Vermieter meldet sich zu Wort
Für den Vermieter, Alexander Krammer, sind diese Aussagen nichts anderes als Unwahrheiten: sowohl die angeführten Beträge, als auch der Grund für die Schließung. "Ich habe mich damals – am 12. Jänner 2024 – bei Herrn Nikolaou erkundigt, warum er denn aufhöre. Auch, um gegebenenfalls auf die Pacht eingehen zu können, falls jene der Grund gewesen wäre – was aber nicht der Fall ist", so Krammer. "Denn Herr Nikolaou übermittelte mir auf meine Anfrage das Folgende: 'Der Grund, dass ich aufhöre, ist, dass meine Mutter, die die Köchin ist, in Pension geht (65) und leider kann ich das nicht alleine weitermachen. Ich kann nicht alleine das Geschäft weiter treiben und meine Frau kann mir auch nicht helfen, weil ich drei Kinder habe.'" Das besagte Posting auf Facebook ist mittlerweile gelöscht, was Krammer zufolge ein Eingeständnis ist. "Herr Nikolaou sucht wohl die Schuld bei jemand anderen als bei sich selbst."
"Verpächter wird als schwarzes Schaf dargestellt"
Ebenso sei auch das Thema der Mieterhöhung an sich falsch: "Es stimmt nicht, dass wir die Pacht von 2021 erhöht haben – es war keine Erhöhung, sondern eine Anpassung." Zudem hätte die Pacht nicht 2.400, sondern 2.900 Euro betragen und sei aufgrund von Indexanpassungen auf 3.470 Euro erhöht worden. "Es war auch nie davon die Rede, dass die Pacht bei Vertragsverlängerung bald 4.000 Euro betragen würde."
Er finde es schade, dass hier der Verpächter als schwarzes Schaf dargestellt wird. Denn: "Wir suchen immer mit unseren Pächtern einen gemeinsamen Weg, wenn etwas nicht machbar ist. Aber beim Personal können wir leider auch nicht helfen."
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