Wertschöpfung geht weit übers Sportliche hinaus

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Einer Analyse von “United Synergies” zufolge lukrieren der Wolfgangseelauf und die Salzkammergut-Trophy mehrere Millionen Euro an Wertschöpfung. Doch auch andere Sportevents bringen viel Geld in die Region.
SALZKAMMERGUT (pg, km). Nur mehr etwas mehr als zwei Monate sind es bis zum „47. Int. Wolfgangseelauf – Salzkammergut Marathon“ am 21. Oktober 2018. Bisher wurden 2.450 Anmeldungen verzeichnet, was ein ähnlich großes Starterfeld, wie in den letzten beiden Jahren – etwa 5.500 – vermuten lässt. Damit ist die Veranstaltung, deren Strecke durch die Bundesländer Oberösterreich und Salzburg führt, der zweitgrößte Lauf in Oberösterreich und Salzburg. Jeweils hinter den Marathons der beiden Landeshauptstädte. Dass der „Wolfgangseelauf“ auch hervorragende wirtschaftliche Auswirkungen für die gesamte
Region zeitigt, wurde durch das aktuelle Event Monitoring des Wiener Unternehmens „United Synergies“ bewiesen. Demnach erzielte die letztjährige Auflage eine Wertschöpfung von knapp 2,5 Millionen Euro. Der Werbewert belief sich auf 190.356 Euro. "Für 2018 werden ganz ähnliche Zahlen erwartet. Sie unterstreichen, dass die Veranstaltung für das gesamte Salzkammergut sowohl einen wichtigen wirtschaftlichen als auch gesundheitspolitischen Beitrag leistet – und das seit Jahrzehnten", freut sich Organisator Franz Sperrer.
Mountainbike-Mekka im "Inneren"
Heuer nahmen insgesamt 5.396 Mountainbiker aus 39 Nationen die Trophy im Inneren Salzkammergut in Angriff. Um über 300 mehr, als 2017. "Auch für die Salzkammergut-Trophy hat das renommierte Wiener Unternehmen eine Medienanalyse erstellt", so Peter Perstl. "Diese bezieht sich auf das Eventjahr 2017. 2018 sollten die ungefähr gleichen Zahlen erzielt werden. Die touristische Wertschöpfung beträgt über 3 Millionen Euro." Vergangenes Jahr seien knapp 30.000 Nächtigungen verzeichnet worden. "Neben den sportlichen Bewerben ist auch die Bikemesse ein wesentlicher Faktor für die ganze Region. Über 80 Aussteller sind jährlich bei der Trophy vertreten und präsentieren die Neuheiten und trendige Sportfashion", so die Veranstalter weiter.
Wertschöpfung der Traunseewoche liegt bei 2 Millionen Euro
Für den Tourismus am Traunsee spielen Sportevents eine große Rolle. Die Traunseewoche und „Lakeventure“ sind zwei Großevents, die viel Geld „an den Traunsee spülen“. Das Gesamtprojekt „Segeln" wurde auf Initiative der Firma PROFS Marketing in Zusammenarbeit mit den vier Traunsee-Segelclubs Gmunden, Altmünster, Traunkirchen, Ebensee und der Ferienregion Traunsee im Jahr 2003 ins Leben gerufen und hat sich in bisher 15 Auflagen zu der größten Binnensee Segelveranstaltung und einem der zehn europäischen Top-Segelevents entwickelt. Das gesamte wirtschaftliche Risiko für die Projektentwicklung und Etablierung in diesem Bereich lag bisher ausschließlich bei der Firma PROFS. "Die Wertschöpfung im Salzkammergut aus dem Gesamtevent Traunsee Woche liegt in Summe bei rund 2 Millionen Euro. Alleine im Beispielsjahr 2016 wurden 7.000 Übernachtungen in der Vorsaison generiert und schaffen somit eine Saison-Verlängerung von vier Wochen. Über diese Zeit konnten wir 10.000 Tagesbesucher begrüßen. Die direkte Wertschöpfung aus den Ausgaben im Handel, Freizeitwirtschaft, Gastronomie usw. belaufen sich ebenso auf rund 1 Million Euro“, freut sich Andreas Murray, Direktor der Ferienregion Traunsee.
Traunsee-Halbmarathon: Premiere mit großem Erfolg
Andreas Berger und sein Team haben heuer zum ersten Mal den Traunsee-Halbmarathon organisiert. Schon bei der ersten Auflage war die Sportveranstaltung ein großer Erfolg: 1.231 Teilnehmer aus insgesamt 23 Nationen haben die Strecke von Ebensee nach Gmunden absolviert. Auch für die Region war dieser Event ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. „Aus unserer Erfahrung haben wir die Gesamtwertschöpfung mit über 370.000 Euro berechnet. Alleine die Zuliefererfirmen aus der Region haben 110.000 Euro durch den Halbmarathon eingenommen. Die Nächtigungs-Kosten haben geschätzt 60.000 Euro ausgemacht, die Gastronomie hat einen Umsatz von 35.000 Euro lukriert. Für Trainingswochen oder Urlaubswochen haben unsere Teilnehmer rund 30.000 Euro ausgegeben“, erklärt Berger.
Wintersport als Motor fürs Almtal
„Wir haben im Almtal keine wirklichen Groß-Sportveranstaltungen. Aber für den Tourismus, das Skigebiet und die Region sind etwa die Vereins-Skimeisterschaften am Kasberg oder das ‚KidsXBattle‘ wichtig", sagt Stefan Schimpl, Geschäftsführer vom Tourismusverband Almtal-Salzkammergut. Auch die großen Fahrturniere an der Scharnsteiner Anlage bringen viele internationale Gäste, etwa aus Deutschland oder Luxemburg, in die Region. "Vor einigen Jahren hatten wir in Vorchdorf die Senioren-Meisterschaften im Badminton, auch hier haben naturgemäß einige Sportler im Almtal übernachtet." Sportveranstaltungen seien natürlich herzlich willkommen, die Touristiker können den Veranstaltern bei den Übernachtungen, Vorschlägen für das Rahmenprogramm oder der Bewerbung gerne helfen.
Kleinere Dimension, als in St. Wolfgang
Die Bad Ischler Läufe sind zwar mit ca. 250 Teilnehmern beim Katrin-Berglauf und ca. 500 beim Kaiserlauf nicht in der Grössenordnung wie der Wolfgangsee, dennoch ist der touristische Nutzen nicht zu unterschätzen. "Immer mehr Teilnehmer nutzen die Gelegenheit für eine paar Tage im Salzkammergut", weiß Sigi Lemmerer, vom TVB Bad Ischl. Gerade der persönliche Charakter der beiden Läufe schafft ein großes Stammpublikum, welches jedes Jahr wieder kommt. Tendenz steigend. "Die Herkünfte beschränken sich großteils auf Österreich und Deutschland. Einen deutlichen Anstieg merken wir aber bei Ländern wie Polen, Tschechien, Ungarn", so Lemmerer weiter.



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