Ermittlungserfolg nach 30 Jahren: Gestohlene Altartafeln aus Hallstatt sichergestellt
HALLSTATT. Vor drei Jahrzehnten machte ein Kunstraub im Inneren Salzkammergut auf sich aufmerksam. In Hallstatt waren im März 1987 vier Altarbilder aus der katholischen Kirchen gestohlen und trotz einer Großfahndung nicht wiedergefunden worden. Es handelte sich dabei um Bilder eines gotischen Flügelaltars aus dem 15. Jahrhundert mit einem Gesamtwert von rund 150.000 Euro. "Der kulturelle Wert war aber immer schon ungleich höher", so Pfarrer Richard Czurylo. Bereits im November 2016 stießen italienische Ermittler im Zuge einer Razzia in Rom auf insgesamt zwölf mittelalterliche Bildtafeln – darunter auch jene aus Hallstatt. Bislang wurde der Fund aber geheim gehalten, um weitere Ermittlungen nicht zu gefährden. Nun aber machten es die Italiener offiziell.
"Wir hätten nie damit gerechnet, dass Tafeln nach so langer doch wieder auftauchen", freut sich Czurylo. Seit dem Diebstahl in den 80er-Jahren zieren Fotokopien der ursprünglichen Tafeln den Altar in Hallstatt. "Neue Tafeln einzubauen war nie unsere Absicht – die Kopien sollten nur an die wunderschönen Originale erinnern."
Rückkehr im Sommer – Alarmanlage als Schutz
Bis Juni sollen die Tafeln in Mailand ausgestellt sein, danach werden sie wieder nach Österreich gebracht. Dass dies gebührend gefeiert werden müsse, verstehe sich Czurylo zufolge natürlich von selbst.
In Hallstatt angekommen, sollen die Altartafeln dann von einem Experten untersucht, gegebenfalls restauriert und wieder an ihren ursprünglichen Platz eingesetzt werden. "Weil wir verhindern wollen, dass sich ein Vorfall, wie der vor 30 Jahren wiederholt, denken wir über eine Alarmanlage nach, die für mehr Sicherheit sorgen soll", erzählt der katholische Pfarrer.
Fotos: Diözese Linz / Nitsch und Carabinieri
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