Tipps vom Architekten
"Fürs Hausplanen mindestens ein halbes Jahr vorsehen"

Architekt Wolfgang Sedelmaier rät Häuslbauer, beim Planen des eigenen Hauses nichts zu überstürzen. "Man sollte nach Jahren noch sagen können: Auch heute würden wir uns nichts anderen wünschen." | Foto: Sedelmaier
  • Architekt Wolfgang Sedelmaier rät Häuslbauer, beim Planen des eigenen Hauses nichts zu überstürzen. "Man sollte nach Jahren noch sagen können: Auch heute würden wir uns nichts anderen wünschen."
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BRUNNENTHAL. Der Brunnenthaler Architekt Wolfgang Sedelmaier spricht im Interview darüber, was Häuslbauer in spe beim Planen eines Hauses beachten sollten und warum ein Architekt auch ein Dolmetscher ist.

Ein Paar hat vor sich ein Haus bauen zu lassen und beauftragt Sie mit dem Planen des Hauses. Was sollten die Häuslbauer in spe beim ersten Treffen mit Ihnen auf jeden Fall wissen?
Sedelmaier: Grundlegende Fragen sind: Gibt es schon ein Grundstück, oder sollen wir bei der Suche behilflich sein? Wird eine ebene Lage bevorzugt oder eine geneigte? Wenn es das Grundstück schon gibt: Liegt das Grundstück im Bauland?Gibt es einen Bebauungsplan und wie sehen die darin enthaltenen Richtlinien aus?

Gilt die Devise: Je genauer die Vorstellung, desto schneller steht der Plan?
Beim Planen der Wohnform erfährt man viel über sich selbst und auch über den Partner. Der Architekt versteht sich als Dolmetscher und versucht die Wohnwünsche und Bedürfnisse dreidimensional zu übersetzen.

Brauchen die Häuslbauer gewisse Grundkenntnisse in Sachen Hausbau?
Die Bauherrn benötigen keine technischen Grundkenntnisse, lernen aber im Planungsprozess vieles dazu.

Wie stark bringen Sie sich und Ihre Ideen in die Hausplanung mit ein?
Der Architekt ist nicht nur Dienstleister, sondern hat auch eine schöpferische Aufgabe. Durch sein Fachwissen versucht er die Bauherrn zu einem möglichst klaren und doch maßgefertigten Konzept zu führen.

Wie lange braucht es in der Regel bis der Plan eines Hauses steht? Wie viel Zeit ist dafür zu veranschlagen?
Je intensiver sich die Auftraggeber mit der gemeinsamen Aufgabe auseinandersetzen, desto besser kommt man voran. Man sollte erfahrungsgemäß jedoch mindestens ein halbes Jahr für die Planung vorsehen.

Wie viel kostet es im Schnitt, sich ein Haus planen zu lassen?
Wir bieten verschiedene Leistungsstufen an. Das geht vom Vorentwurf über Einreichplan, Polierplanung und Ausschreibung bis zur örtlichen Bauaufsicht. Für das komplette Paket sind bis zur Schlüsselübergabe zirka 12 Prozent der Bausumme zu veranschlagen.

Wie häufig werden Pläne noch einmal verändert und wie teuer sind Überarbeitungen?
Ab der Einreichplanung sollte sich tunlichst nichts Grundlegendes ändern. Für Feinabstimmungen ist aber immer Spielraum. Jedenfalls ist es billiger einen Plan zu ändern, als die Änderungen auf der Baustelle vorzunehmen.

Ihr Tipp für angehende Häuslbauer?
Mein Tipp ist sich selbst und dem Architekten die Zeit zu geben, die es braucht, um die größte Investition des Lebens so vorzubereiten, dass das Resultat noch nach Jahren die Bauherrn sagen lässt: 'Auch heute würden wir uns nichts anderes wünschen.'

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