Abwarten und Teetrinken – die Kraft aus dem Tee
Wer Grünen Tee genießen will, muss sich Zeit nehmen, um sich an seinen spezifischen Geschmack zu gewöhnen.
SCHÄRDING (abr). Die Geschichte des Grünen Tees beginnt vor 4700 Jahren in China. Mythen ranken sich um seinen Ursprung. So sollen dem Kaiser Sheng-Nung durch Zufall Blätter von einem Strauch in seinen Wasserkessel geweht worden sein. Der angenehme Geschmack und die belebende Wirkung entzückten den Kaiser. So war der Tee entdeckt.
Es dauert nicht lange, bis der Tee nach Europa kommt. "Bei grünem Tee wird die Fermentation – im Gegensatz zum schwarzen Tee, der vom selben Teestrauch gepflückt wird – unterdrückt. Das erhält seine Inhaltsstoffe, die ihre positive Wirkungsweise entfalten", verrät Helmut Haury, Inhaber der Teerose in Schärding. Vor allem Grünem Tee, der nicht fermentiert, sondern geröstet oder mild gedämpft wird, sagt man eine heilsame Wirkung nach. Die schonende Herstellung sorgt beispielsweise für einen hohen Vitamin-C- und B-Gehalt und viel Fluor. Von Natur aus trägt er vier wichtige Wirkkomplexe in sich: Koffein, auch Thein genannt, Gerbstoffe, ätherische Öle und Vitamine. Anders als Koffein regt Thein auf dem Weg über das zentrale Nervensystem Blutkreislauf und Stoffwechsel an. "Das Gehirn erhält mehr Sauerstoff, was wiederum die geistige Beweglichkeit erhöht, Reaktionszeiten vermindert und die Muskelfunktionen steigert", so der Teeexperte. Gerbstoffe sollen beruhigend und stabilisierend auf das gesamte körperlich-seelische Geschehen wirken. Diese bremsen die ungestüme Aktivität des Koffeins und sorgen dafür, daß es langsamer vom Organismus aufgenommen wird. Die ätherischen Öle sind die Grundlage für das Aroma des Grünen Tees, und sie haben eine stoffwechselfördernde Wirkung.
Das eigentliche Geheimnis von Grünem Tee ist es, dass seine Inhaltsstoffe nicht einzeln, sondern zusammen ihre wohltuende Wirkung entfalten.
Aufgebrüht wird grüner Tee in China in zwei Varianten: 1 bis 1,5 Gramm pro Tasse, das kochende Wasser auf 60 bis 75 Grad abkühlen lassen, über die Teeblätter geben, nicht umrühren. Nach zwei bis drei Minuten vom Blatt drinken. Natürlich kann auch Wasser nachgegossen werden.
Oder: Das auf 60 bis 75 Grad abgekühlte Wasser über die Teeblätter geben. Dann sofort wieder abgießen und den Tee erneut abgießen. So verschwinden die Bitterstoffe und ein lieblicher Grüner Tee kann genossen werden. Die Japaner gießen gut zwei Gramm Tee pro Tasse auf, lassen ihn ein bis eineinhalb Minuten ziehen und gießen ihn dann sofort ab.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.