FF St. Martin im Innkreis
Feuerwehrkommandant Robert Gramberger im Interview

- Robert Gramberger ist seit drei Jahren Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr St. Martin im Innkreis. Im Interview spricht er darüber, welche Aufgaben ein Kommandant hat, welche Einsätze ihm im Gedächtnis geblieben sind und wie Kinder in der Feuerwehr starten können.
- Foto: FF St. Martin i. I.
- hochgeladen von Sebastian Wimmer
Kommandant Robert Gramberger ist nun schon seit über 20 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr. Seit drei Jahren ist er als Kommandant "Chef" der Freiwilligen Feuerwehr St. Martin im Innkreis. In diesem Interview, geführt von Lehrlingsredakteur Sebastian Wimmer, gibt er einen Einblick ins Feuerwehrwesen.
ST. MARTIN. Seit drei Jahren ist er "Chef" der Freiwilligen Feuerwehr St. Martin im Innkreis. Im Interview, geführt von Lehrlingsredakteur Sebastian Wimmer, der aus St. Marin kommt, gibt er einen Einblick ins Feuerwehrwesen.
Wie bist du zur Feuerwehr gekommen?
Als ich zehn war, war mein bester Freund bei der Feuerwehr. Ich ging einige Male mit und fand's interessant – dann war ich auch schon dabei.
Wie wird man Kommandant?
Grundsätzlich gibt es alle fünf Jahre eine Wahl, bei der sich einer oder mehrere Kandidaten finden, welche die entsprechende Rückendeckung der Mannschaft haben. Im Regelfall wird schon vor der Wahl intern jemand ausgesucht, der diesen Job machen möchte. Das ist mittlerweile auch gar nicht mehr so einfach. Natürlich muss man auch entsprechende Vorkenntnisse für die Arbeit als Kommandant haben.
Was sind deine Aufgaben als Kommandant?
Als Kommandant hat man sehr viele Aufgaben im Hintergrund. Das fängt an bei der ganzen Organisation, wenn größere Investitionen anstehen, und geht weiter mit Kommandositzungen. Natürlich fallen auch alle Führungsaufgaben, wie die Einsatzleitung, das Präsentieren der Feuerwehr nach außen und die Ausbildung der Mannschaft ins Aufgabengebiet des Kommandanten. Einfach gesagt, hat man die Verantwortung dafür, dass das ganze System funktioniert. Und man ist der erste Ansprechpartner für die Bevölkerung und die Gemeinde.
Wie viel Zeit investierst du pro Woche in diese ehrenamtlichen Tätigkeiten?
Das ist sehr schwierig zu sagen. Es gibt Wochen, in denen gibt es nicht viel zu tun, da sind es nur zwei oder drei Stunden. Dann gibt es aber auch wieder Wochen, da sind es 15 bis 20 Stunden, die ich hier zusätzlich zu meinem normalen Job arbeite.
Was waren deine spektakulärsten Einsätze?
Zwei sind mir besonders in Erinnerung geblieben: Einmal im Juni 2013 ein Großbrand in Weilbach – der größte Brand, den ich bisher gesehen hab. Der zweite Einsatz, ein Verkehrsunfall in Senftenbach, bei welchem ein Kleintransporter mit einem LKW kollidierte. Die Lenkerin des Kleintransporters war eingeklemmt. Ich konnte die Frau mithilfe des „Hydraulischen Rettungsgerätes“, also der „Bergeschere“, befreien.
Neben den bekannten Aufgaben der Feuerweh wie Löschen und Bergen gibt es auch noch zahlreiche Bewerbe. Wie kann man sich diese vorstellen?
Es gibt verschiedenste Arten der Bewerbe: Jugendbewerbe bestehen aus Hürden- und Staffellauf sowie verschiedenen Leistungsabzeichen. Aber auch im aktiven Feuerwehrdienst gibt es einige Bewerbe und Leistungsprüfungen. Der klassische Bewerb simuliert einen Löschangriff auf Zeit, es gibt aber auch Wasserwehrleistungs- oder Funkleistungsbewerbe. Zudem kann man Leistungsprüfungen ablegen, wie die Atemschutzleistungsprüfung, das Technische Hilfeleistungsabzeichen und noch viele mehr.
Was genau macht man in der Jugendgruppe?
Kinder, die sich für die Feuerwehr interessieren, können bereits mit 8 Jahren in die Jugendgruppe einsteigen. Im Idealfall treten sie mit 16 Jahren in den aktiven Dienst über. Im Frühjahr bis Mitte Juli beginnen die Trainings für die Jugendbewerbe. Über den Sommer werden häufig Ausflüge gestaltet. Im Herbst/Winter geht es dann weiter mit Vorbereitungen für verschiedene Leistungsprüfungen, wie zum Beispiel dem Wissenstest. Hier werden den Kindern auf spielerische Weise Grundlagen aus dem aktiven Feuerwehrdienst beigebracht, wie das Absichern einer Unfallstelle, Erste Hilfe, aber auch das Kennenlernen von Geräten und Fahrzeugen.




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