Tipps zum Schulstart
Ängste ernst nehmen und Selbstständigkeit fördern
Der Sommer neigt sich dem Ende zu, für Kinder und Jugendliche steht ein neues Schuljahr vor der Tür. Doch wie geht man damit um, wenn Kinder Angst vor der Schule haben? Der Schulpsychologische Dienst, der im Übrigen auch Sprechtage in Schärding anbietet, und Evolutionspädagogin Claudia Osterkorn wissen Rat.
BEZIRK SCHÄRDING. Erwachsene sollen ein positives Bild von Schule zeichnen, rät etwa die Schulpsychologische Beratungsstelle Innviertel. "Es kann hilfreich sein, wenn Eltern über positive Erlebnisse aus ihrer Schulzeit berichten, um so etwaige Sorgen und Ängste abfedern zu können", so die Beraterinnen Regina Schmidt, Sylvia Schönleitner und Andrea Reschenhofer. Kindliche Ängste müssen ganz grundsätzlich ernst genommen werden und einen Platz in der Familie haben.
"Die Aufgabe von Eltern ist es, Sicherheit zu vermitteln und den Kindern das Gefühl zu geben, dass sie diese Ängste überwinden können." Schulpsychologische Beratung
Kinder sollten dabei auch in den Ferien Kontakt zu ihren Mitschülern und Freunden aus der Schule halten. Dem stimmt Evolutionspädagogin Claudia Osterkorn zu. Für sie ist auch das aktive Fördern von Selbständigkeit und Selbstsicherheit ein wichtiger Ansatz:
"Zum Beispiel, indem man alltägliche Tätigkeiten erst gemeinsam macht und dann das Kind selbständig übernehmen lässt, zum Beispiel Tisch decken." Claudia Osterkorn, Evolutionspädagogin
Eltern sollten Vertrauen in die Fähigkeiten des Kindes entwickeln. Leistungsdruck sollte man meiden. Geht die Schule wieder los, ist Ausgleich wichtig: "Dann sollte viel Zeit für freies Spiel und ausreichend Bewegung im Alltag sein als Ausgleich zum langen Sitzen", so Osterkorn. "Ist die Luft am Nachmittag raus, können gehirnaktivierende Übungen, wie zum Beispiel Überkreuzbewegungen vor dem Körper, helfen."
Ferienmodus in Schulalltag
Für den Übergang vom Ferienmodus zurück in den Schulalltag gibt es zahlreiche Tipps. Zum einen sollten Familien in den Ferien das Wichtigste wiederholen, damit Lernen wieder präsenter wird und Unsicherheiten ausgeräumt werden. "Dabei ist es sinnvoll, mit einfachen Übungen zu beginnen, damit das Kind ein Erfolgserlebnis hat und den Schulstart mit etwas Positivem verknüpft", so die Schulpsychologen. In den Ferien sollten Familien mit ihrem Kind zu dessen eigener Sicherheit den Schulweg üben. In den letzten Ferientagen sollte der Schlafrhythmus angepasst und in einen geregelten Tagesrhythmus zurückgekehrt werden.
"Umstellungen brauchen Zeit – daher im September den Alltag entschleunigen." Schulpsychologischer Dienst
In die Vorbereitungen auf die Schule, wie das Packen des Schulranzens, kann man Kinder einbeziehen. Gerade für Familien mit Erstklässlern ist es eine große Umstellung – auch Eltern sollten sich die Zeit nehmen, in die Rolle als Mama oder Papa eines Schulkindes hineinzuwachsen. Ein Familienkalender oder Notizen helfen, wichtige Termine im Blick zu behalten. Leistungsdruck in der Schule sei gerade bei jungen Kindern fehl am Platz: "Besser ist es, stattdessen auf die Neugierde und den natürlichen Wissensdurst der Kinder zu vertrauen."
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