"Wurzeln im Rebellenwinkel"
Ahnenforscher präsentiert Buch zur Ratzenböck-Familie
Nach 14 Monaten Recherche-Zeit schloss Ewald Ratzenböck seine Forschung zur weit verzweigten Ratzenböck-Familie ab und lädt nun zu zwei Buchpräsentationen.
ST. AEGIDI, TAUFKIRCHEN. Für sein Buch "Wurzeln im Rebellenwinkel" hat der Autor Daten zu etwa 2.500 Mitgliedern der Ratzenböck-Familie sowie der Haus- und Hofgeschichte ihrer Anwesen gesammelt. Die Forschungsarbeit reicht bis ins Jahr 1433 zurück und stützt sich auf Kirchen- oder Herrschaftsprotokoll-Bücher. Als Ursprung der Ratzenböck Familie ermittelte der Hobby-Ahnenforscher einen Ur-Ur-Vater, der von Enzenkirchen nach Natternbach übersiedelte.
"Die reine Familiengeschichte wird eingebettet in die Schilderung des sozialen Umfeldes, wie Verhältnisse mit der Grundherrschaft, Gerichtsbarkeit und Religion, darüber stehen natürlich Ereignisse im eigenen Land und den Nachbarstaaten", so Ratzenböck, der Mitglied des Taufkirchner Ahnenforscher-Stammtisches ist.
Immer wieder kommen in fiktiven Rückblenden Zeitgenossen aus der Ratzenböck-Verwandtschaft zu Wort, in die sich der Autor hineinzuversetzen versuchte. Unter anderem ein Bauer aus dem Rebellenwinkel, der "erzählt", wie er den Bauernkrieg 1926 erlebt hat oder der elfjährigen Rosina, wie sie um 1860 das Brotbacken auf dem elterlichen Hof erlebt hat. Doch was hat er im Zuge der Recherche über sein Vorfahren gelernt?
"Es gab ein unglaubliches Spektrum hinein in viele soziale Schichten. Vom Arbeiter oder Angestellten über den Donauschiffahrtskapitän oder Weber bis hin zum Landeshauptmann", meint der Taufkirchner. "Familiengeschichte kann somit auch in gewisser Weise der Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken."
Er wollt mit den Büchern keinen Profit machen, sondern gibt sie zum Selbstkostenpreis ab. Das Layout seines Buches hat er in Eigenregie gemacht. Familiengeschichten und historische Zusammenhänge zu recherchieren, fasziniert ihn. "Man lernt ständig dazu. Viele Menschen interessieren sich für die Geschichte ihrer Vorfahren oder haben auch interessante Dokumente zuhause, wissen jedoch nicht, wo sie ansetzen müssen." Auch die Geschichte einer anderen weit verzweigten Verwandtschaft, die der Penzinger-Familie, hat Ewald Ratzenböck schon dokumentiert und ein Buch darüber geschrieben. Und das nächste Projekt liegt bereits in den Startlöchern: Diesmal geht es um die Ebner-Familie.
Buchpräsentationen:
- Freitag, 15. März, 19 Uhr im Kirchenwirt St. Aegidi
- Mittwoch, 10. April, 19 Uhr, im Rahmen des Ahnenforscher-Stammtsiches, Taufkirchen an der Pram Bilger-Breustedt Schulzentrum
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