Interview
"Besonders beklagt wird die Vereinsamung"

Alois Ortner aus Esternberg ist seit gut einem Jahr Obmann des Donautal-Seniorenrings. | Foto: Ortner
  • Alois Ortner aus Esternberg ist seit gut einem Jahr Obmann des Donautal-Seniorenrings.
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Alois Ortner wurde mitten in die Corona-Krise hinein im März 2020 neuer Obmann des Seniorenringes Donautal.

ESTERNBERG. "Corona stellt die Gemeinschaft auf eine harte Probe", so Ortner im Interview. Zudem spricht er über Vereinsamung und darüber, was ihn antreibt.

Herr Ortner, Sie sagen, Corona stellt die Gemeinschaft auf eine harte Probe. Inwiefern?
Ortner:
Die momentane Situation ist speziell für die ältere Generation keine leichte. Es fehlen die sozialen Kontakte. Die monatlichen Stammtische und auch andere Aktivitäten waren ein fixer Bestandteil und trugen zu einer positiven Stimmung bei. Aufgrund der laufenden Veränderungen von Covid-19-Bestimmungen und Verordnungen ist eine große Verunsicherung entstanden.

Und wie geht es Ihnen selbst damit?
Mir und meiner Familie geht es sehr gut und wir sind gesund. Die fehlenden Kontakte belasten mich als Obmann sehr. Die Erwartung, sich wieder normal in der Gesellschaft bewegen zu können, steht für uns alle im Vordergrund.

Seit 19. Mai ist es ja so weit, wurde wieder geöffnet. Was wird die erste Aktivität des Seniorenringes nun sein?
Falls es die Verordnungen erlauben, werden wir ehestmöglich unsere Veranstaltungen abhalten. Wichtig ist die Einberufung des Vorstandes, um die Planung für 2021 neu zu erstellen. Alle Jubelpaare und besonderen Geburtstage werden so rasch wie möglich nachgefeiert, natürlich unter Einhaltung der dann geltenden Bestimmungen. Darauf wollen wir genau achten.

Wie kann man sich in Zeiten wie diesen die interne Kommunikation vorstellen? Ist da jedes Mitglied in digitaler Hinsicht entsprechend sattelfest?
Wir kommunizieren je nach Kommunikationsmittel der Mitglieder per SMS, via WhatsApp und E-Mail – und eingeschränkt auch persönlich.

"Mit den sozialen Isolierungen haben manche Alleinlebende zu kämpfen, wie ich immer aus einzelnen Telefonaten erfahre."

Und was bekommt man da von den Mitgliedern zu hören?
Beklagt wird besonders die teilweise Vereinsamung durch sehr geringe Kontaktmöglichkeiten. Das Virus hat einschneidende Maßnahmen bewirkt. Mit den sozialen Isolierungen haben manche Alleinlebende zu kämpfen, wie ich immer aus einzelnen Telefonaten erfahre.

Wie viele Mitglieder hat der Seniorenring Donautal aktuell?
Wir haben zur Zeit 85 Mitglieder, die Tendenz ist steigend. Unsere Mitglieder kommen aus Engelhartszell, Vichtenstein, Waldkirchen/Wesenufer und Esternberg – deswegen auch der Name Donautal. Gegründet wurde der Verein übrigens 1984. Nach der Pandemie werden wir sogleich das persönliche Gespräch suchen, um die Gruppe wieder zu stärken.

Ihr Motto ist „gemeinsam statt einsam“. Was genau verstehen Sie darunter?
Unsere Stammtische, Ausflüge und Wanderungen haben den Zweck, Informationen auszutauschen, Hilfe bei Bedarf zu geben und Geselligkeit zu üben. Wir sind in die Bezirksgruppe Seniorenring Schärding eingebunden und haben die Möglichkeit bei allen geplanten Ausflügen, Veranstaltungen und Reisen teilnehmen zu können. Für unsere Mitglieder gibt es immer Aktionspreise. Das Beste ist aber, dass man hier mit Freunden und Bekannten aus der eigenen Region unterwegs ist, das ist natürlich um ein Vielfaches lustiger, als wenn ich allein unterwegs bin. Unser Vorstand in der Ortsgruppe bietet Informationen und Hilfestellungen in alltäglichen Bereichen an und gibt gerne das Gefühl von Nähe und Verbundenheit weiter.

Was ist eigentlich Ihr persönliches Lebensmotto?
Erlebe Gemeinschaft, vertrau dich ihr an. Empfange und gebe. Diese Zeilen stehen für mich für ein gelungenes Leben.

Zur Sache

Wer Teil des Seniorenringes Donautal werden möchte, kann sich jederzeit bei Obmann Alois Ortner unter der Tel. Nr. 0664/73511031 oder per E-Mail an alois.ortner@web.de melden.

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