Blutspenden: Interview mit Andrea Bauschmied

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BEZIRK (bich). Mit knapp 9 Prozent Bevölkerungsbeteiligung rangiert Schärding oberösterreichweit auf Platz Eins. Andrea Bauschmied, Bezirksgeschäftsleiterin des Roten Kreuzes, glaubt den Grund dafür zu kennen.

BezirksRundschau: War die Blutspende-Moral im Bezirk Schärding immer schon so hoch?
Andrea Bauschmied: In den letzten Jahren waren wir immer auf Rang Eins oder Zwei. 2012 hatten wir 4129 Spender im Bezirk Schärding, 2010 und 2011 waren es sogar über 5000.

Worauf führen Sie diesen hohen Prozentsatz zurück?
Bauschmied: Der Bezirk Schärding verfügt über eher kleinere Gemeinden, in denen das Vereinsleben und das soziale Engagement gut funktionieren. Die Bereitschaft zur Blutspende hängt meiner Ansicht nach eng mit dem sozialen Verantwortungsgefühl füreinander zusammen und das ist offensichtlich in kleineren Strukturen noch besser, als in großen Städten.

Wer geht besonders häufig spenden?
Bauschmied: Dazu gibt es keine genauen Daten und auch keine geschlechtsspezifischen Unterschiede. Landjugend, Feuerwehr ..."

Wie oft war der Rekord-Blutspender des Bezirkes Schärding Blutspenden?
Bauschmied: 115 Mal.

Wie viele Blutkonserven werden im Bezirk durchschnittlich pro Jahr abgenommen?
Bauschmied: In Schärding sind es jährlich etwa 4918 Blutkonserven.

Welche Einrichtungen werden mit den Blutspenden aus dem Bezirk Schärding versorgt?
Bauschmied: Oberösterreichs Blutspender spenden für Oberösterreich. Vor allem natürlich die Spitäler des Innviertels, aber auch die Zentralspitäler in Linz. Über 20 Prozent der Spenden gehen an Krebspatienten.

Tragische Vorfälle, wie der erst kürzlich geschehene Fall einer jungen Frau, die sich über Bluttransfusion mit HIV angesteckt hat, sind sehr selten, aber möglich. Welche Maßnahmen werden vor dem Aderlass getroffen, um solche Fälle zu verhindern?
Bauschmied: Bei der Spende selbst kann man sich nicht anstecken. Fensterphase beziehungsweise Restrisiko bleiben aber.

Wirken sich solche Vorfälle auf die Spendenmoral der Menschen aus?
Bauschmied:
Die Rotkreuz-Blutspender wissen, dass alles Menschenmögliche getan wird, um die Blutkonserven so sicher wie möglich zu machen. Dieser tragische Zwischenfall zeigt aber auch auf, wie wichtig Blutkonserven sind. Ohne sie könnten viele Menschen nicht gerettet werden, müssten sterben. Blut ist das Notfall-Medikament Nummer Eins. Ohne Blutkonserven wären überlebensnotwendige chirurgische Eingriffe oder Krebsbehandlungen einfach nicht möglich.

Banal klingende Wehwehchen wie Schnupfen oder Fieberblasen sind oft Ausschließungsgründe fürs Blutspenden. Welche zählen zu den häufigsten?
Bauschmied:
Infekte, Auslandsaufenthalte und Medikamente.

Wie wichtig ist es Blut zu spenden?
Bauschmied:
Blutspenden gehört zu den wichtigsten sozialen Errungenschaften unserer Gesellschaft. Medizin ohne Blutkonserven für Operationen ist einfach nicht möglich. Deshalb kann man das Blutspendewesen des Österreichischen Roten Kreuzes gar nicht hoch genug einschätzen und den Blutspendern gar nicht oft genug danken.

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